Samstag, 24. Dezember 2016

Tasmanien – Berge und Täler / Höhen und Tiefen

Nachdem die Spirit of Tasmania uns geschluckt hat, schnappen wir uns den Nachtrucksack und sagen unserem geliebten Troopy „Guet Nacht“. Als erstes erkunden wir das Schiff etwas, und suchen unsere Sitz-/Schlafplätze. Etwa vergleichbar mit den billigsten Nachtzugplätzen, aber für eine Nacht wird es schon gehen. Wir legen pünktlich ab, und der Kapitän prophezeit eine eher angenehme Fahrt mit „nur“ 2.5 m Wellengang. Es war nicht wirklich schlimm, jedoch für uns Landratten gewöhnungsbedürftig. Doch vor der unruhigen Nacht hören wir noch etwas der Livemusik in der Bordbar zu und kosten von dem feinen Fudge.

Spirit of Tasmania
Die Nacht ist eher kurz, der Schlaf unruhig, und schon wird es draussen wieder hell und wir sind in Devonport, TAS. Unser Deck darf als erstes rausfahren, und sobald wir unser Gefahrengut (2 Gasflaschen und eine Axt) abgeholt haben, können wir Tassie erkunden.

Als erstes machen wir uns auf die Suche nach Grindelwald. Ja, schon richtig gelesen, in Tasmanien, so etwa hinter der Schweiz auf dem Globus, gibt es ein Swiss Village (erbaut von einem Holländer) namens Grindelwald. Es sieht gaaaanz entfernt nach einem Alpendorf in Europa aus, nicht speziell schweizerisch, jedoch eindeutig nicht australisch.
Es ist der 1. Advent, und wir haben in Grindelwald, TAS, das Tamarhorn bestiegen. Es bietet eine schöne Aussicht über das Dorf und das Tamarvalley.

Aussicht über "Grindelwald"
Das Tamarhorn
Wir verlassen die Illusion von Heimat und fahren über die ersten Pässe, nicht extrem hoch, dafür sehr kurvig und statt durch Alpines Gebiet führen sie uns durch den Regenwald. Als wir dann an der Ostküste ankommen, bleiben wir 2 Nächte in der Bay of Fires, wo auf den Felsen am Strand rote Flechten wachsen. Bei Sonnenunter- oder Aufgang sieht es aus wie ein glühendes Feuer.

Bay of Fire bei Sonnenuntergang

Der nächste Halt entlang der Ostküste sind die Friendly Beaches, so benannt nach den ersten gewaltfreien zusammentreffen der europäischen Entdecker und den Ureinwohnern. Wir campen in einem Nationalpark und sehen viele Wallabys und unser erstes Wombat. Die Wallabys sind nicht scheu, schon fast zutraulich, und als beim Essen zubereiten etwas Rueblischale zu Boden fällt, verschwindet sie sogleich im nächsten Wallaby. Im Wald sehen wir wieder einmal einen Echidna, und am Strand machen wir uns auf die Jagd nach Krabben, welche sich in den Zwischenräumen der Felsen verstecken. Da es zu kühl ist zum Schwimmen oder Schnorcheln, entdecken wir die Unterwasserwelt in kleinen, nach der Flut temporär isolierten Tümpeln. Darin finden wir Seeschnecken, Seesterne, Anemonen und manchmal kleine Fische und eben besagte Krabben.

Echidna aus der Nähe beim Futter ausbuddeln
Friendly Beaches Panorama
Friendly Beaches vom Meer  
Auch hier etwas Bay of Fire-Stimmung
Mr. Crabbs im Spalt erwischt
Wallaby-Baby im Beutel der Rüeblischalen-Verwerterin

Unser heutiges Tagesziel ist eine Rundwanderung bei der Wineglass Bay. Doch schnell wird umdisponiert, da wir hören, dass man vom einen Berg eine viel bessere Aussicht auf die Wineglass Bay hat. Somit machen wir uns auf den Weg in Richtung Mt. Amos. Der erste Teil des Weges ist eher ein Spaziergang, doch als dann der „Alpine“ Teil beginnt, verstehen wir die Warnschilder vom Anfang. Der Weg führt quer über schiefe Granitplatten, steile Felsbrocken hoch und bietet oftmals nicht viel Halt für Hände oder Füsse. Sobald es etwas feucht wird, von oben oder weil Wasser den Berg runterläuft, sind manche Passagen extrem rutschig, sogar mit unseren super Spezialsohlen. Doch wir besteigen den Berg und als wir auf dem Gipfel ankommen, sehen wir – Grau. Wir sind zu hoch oder die Wolken zu tief, auf jeden Fall sehen wir nur graue Schleier und kein Meer oder Strand. Doch der Auf- sowie Abstieg waren auch ohne die Aussicht grandios. Trotzdem machen wir uns noch auf den Weg zum „offiziellen“ Aussichtspunkt  um einen Blick auf die berühmte Wineglass Bay zu erhaschen.
Mt. Amos, suche den Weg
Aussicht auf die Wineglass-Bay

Auf dem Weg zur Tasman Peninsula machen wir halt bei einer Beerenfarm, doch weil es erst grad geregnet hat, wird nicht geerntet. So begnügen wir uns mit einem feinen Glace und etwas Free WiFi. Dann schauen wir uns die Sehenswürdigkeiten (Tasman Arch, Blowhole, Devils Kitchen, Dogline am Eaglehawk Neck und das Tesselated Pavement).  Am Abend nisten wir uns bei Colin ein, der ein hübsches Bushcamp betreibt. Wir stärken uns für den nächsten Tag, da wollen wir etwas wandern gehen. Auf dem Plan steht das Cape Raoul. 14 km Return, durch Regenwald, Buschlandschaft und am Cape vorne nur etwas Gras, Gebüsch und dann die wundervollen Klippen und endlosen weiten des Meeres. Trotz oder gerade wegen dem Regen zwischendurch bis jetzt eine der schönsten Wanderungen. Da wir zum Glück früh los sind, reicht es am Abend noch für einen Besuch der Kohleminen, in welchen die Sträflinge von Port Arthur unter widrigsten Umständen schuften mussten. Ein eindrücklicher Ort, vor allem wenn man die Zellendimensionen und Ausstattung selbst sehen und begehen kann.

Ja auch uns hat der Regen erwischt, heisst ja auch Regenwald
Cape Raoul
Regenwolke alleine überm Meer

Von der Tasman Peninsula machen wir uns am Samstagmorgen früh um 8 Uhr auf den Weg nach Hobart, um den Salamanca-Market zu besuchen. Es gibt vor allem lokales Essen und viele Handwerkliche Sachen im Angebot. Wir essen etwas feines, und beim herumflanieren stechen uns Kekse an einem Stand ins Auge. Die sehen doch aus wie Mailänderli? Und der Kuchen dahinter, with Caramell and Nuts, sieht doch genau wie eine Bündner Nusstorte aus.....Als wir dann auf dem Produktetikett den Hersteller Namen D.Marti lesen, fragen wir natürlich wer der Schweizer am Stand sei. Daniel erzählt uns, er sei vor 30 Jahren hierhergekommen um Englisch zu lernen, und seitdem nicht mehr weggekommen.
Wir machen uns auf den Weg zurück zum Auto, und sehen ein Schiff im Hafen, welches auf den ersten Blick nach Küstenwache o.ä. aussieht. Doch ein Schild lädt ein zur Führung auf dem neuen Flottenmitglied von Seashepherd (Eher bekannt durch die TV-Serie Whale Wars). Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen, und machen eine Führung mit auf der Ocean Warrior, welche am nächsten Tag aufbricht in die Antarktis zur Mission Nemesis.

Ocean Warrior, mit Rammschutz :-)
Flaggen gehisst, Sea Shepherd und Nemesis
Nach dem Meer kommen wieder die Berge dran. Wir statten dem Mt. Wellington, Hobarts Hausberg, einen Besuch ab. Auf 1200 m.ü.M. ist es ca. 10° C kühler als unten, und mit dem Wind fühlt es sich eher wie 5° C an. Wir geniessen die Aussicht noch etwas, und fahren dann zu unserem Standplatz für die Nacht, ein privater Campingplatz der Scouts (Pfadi). Am Abend, nach der heissen Dusche, machen wir uns nochmal auf die Socken, statt ins Bett. Das Ziel ist der Strand von Kingston, wo wir uns auf die lauer legen wollen und die Dunkelheit abwarten. Denn erst dann sind die wunderbaren Lichtspiele sichtbar, welche durch die Biolumineszenz von bestimmten Phytoplankton-Arten hervorgerufen werden. Es ist unbeschreiblich, man fühlt sich ein bisschen wie in Avatar bei den leuchtenden Bäumen. Ein ungeplantes und ebenso unvergessliches Erlebnis (mit vielen anderen natürlich), welches uns dann gut einschlafen und träumen lässt.

Biolumineszenz von Phytoplankton

Da wir uns nach der langen Nacht und dem kurzen Schlaf noch etwas erholen wollen, entschliessen wir uns für ein Bad in der Thermalquelle um die Ecke (3h Fahrt). Es ist sehr gemütlich und angenehm warm, perfekt für ein Bad und danach noch ein Sonnenbad.

Wieder frisch erholt machen machen wir uns auf in Richtung Bruny Island. Von der Insel auf die Insel. Nach 15 min Fährenfahrt starten wir in Bruny mit dem Besuch einer Fudgerie, und kaufen auch endlich mal von diesem leckeren Teufelszeug. Wir umrunden die Insel, mit dem Ziel „Hotel Bruny“, da wir gelesen haben, dass dort exquisit gekocht wird. Dem können wir nur zustimmen und uns die Bäuche streicheln. Was wir auch noch gelesen haben unterwegs, es soll Pinguine geben auf Bruny. So spazieren wir nach Sonnenuntergang vom Camping zum Strand wo die Pingus wohnen, und warten. Es hat doch ein paar Leute, die auch auf die kleinen Tierchen warten. Man sollte Nachttiere generell nur mit gedämpftem Rotlicht beobachten, um sie nicht zu irritieren/blenden. So gibt es keine (brauchbaren) Fotos von den Pingus, aber wir haben sie gesehen und sie sind absolut süss. Sie werden nur 40 cm gross und hüpfen am Strand von Stein zu Stein, bis sie ihre Höhle erreicht haben. Nach dem schönen Erlebniss laufen wir zufrieden wieder zum Camping und schlafen glücklich ein.

Steinskulptur auf Bruny

Nach Bruny fahren wir zum Mt. Field Nationalpark, da soll es die grössten Bäume von Tassie bzw. Australien geben. Kurz vor dem Park sehen wir Werbung am Strassenrand für einen Nature-Trail, wo man beim spazieren an diversen Stationen halt machen und etwas aus der Natur probieren kann. Aufmerksam macht uns aber nicht das, sondern die Möglichkeit, ein wildlebendes Platypus zu beobachten. So bezahlen wir den Eintritt für den Trail und gehen zuerst zum Fluss, wo das Platypus wohnt und sich manchmal (heute hoffentlich auch) zeigt. Nach ein paar Minuten sehen wir eine Bewegung unter Wasser und ein paar Blubberblasen aufsteigen. Und da zeigt sich auch in voller Pracht und Herrlichkeit das Schnabeltier. Und das erst noch bei hellem Tag, nicht in der Dämmerung wie sonst überall geschrieben wird. Wir sind überglücklich, dass wir dem Tier etwas zuschauen dürfen und geniessen den Augenblick. Der Trail war auch interessant, aber das Platypus ist nicht zu toppen.

Im Nationalpark bleiben wir 2 Nächte, um ein paar der höchsten Bäume der Welt zu bestaunen und den Regenwald zu geniessen. Es gefällt uns sehr gut im Regenwald, alles ist grün und gross, aber es ist nicht heiss. Tagsüber durchwandern wir diverse Wälder, und am Abend sehen wir sogar noch Glühwürmchen neben einem Wasserfall im dunklen Wald. Da jetzt der 2. Advent ist, und wir keinen Baum umbringen wollen, schmücken wir unseren Troopy mit weihnächtlicher Deko.

Troopy als Weihnachtsauto
Russel Falls im Mt. Field
Einer der wundervollen Riesenbäume
Platypus gefunden
Wir verlassen den Mt. Field und bewegen uns zu den höheren Bergen von Tasmanien. Es wird im kühler und regnerischer. Eine Nacht verbringen wir am Lake St. Clair, wir laufen eine kleine Runde um ein paar Vögel und ev. Platypus zu sehen. Doch diesmal ohne viel Erfolg. Da es sehr kühl ist, beschliessen wir wieder einmal Milchreis zu essen. In der Nacht regnet es praktisch durch und das Thermometer ist nahe am Gefrierpunkt. So sind wir froh als der nächste Morgen sich langsam ankündigt. Doch die Starterbatterie macht uns wieder einmal einen Strich durch die Rechnung. Zum Glück steht direkt neben uns ein anderer 4x4, welcher uns Starthilfe gibt. Wir brechen auf nach Queenstown und Zeehan, wo wir uns einen Campground mit Strom suchen wollen. Als wir über den ersten Pass (ca. 800 m.ü.M.) fahren, geht der Regen in Schneeregen über, und die benachbarten Berge sind leicht gepudert. Doch der Pass nach Queenstown ist schon etwas wärmer und sehr schön zu fahren und anzuschauen, sehr farbenreiche Felsen welche die Strasse säumen. In Queenstown verkriechen wir uns in die Bibliothek für Büroarbeiten und Internet. Dann zieht es uns nach Zeehan, da der dortige Campground auf WikiCamps sehr gute Bewertungen erhalten hat.
Der Camphost in Zeehan ist wirklich sehr nett, und die Campküche/-Lounge ist seeeehr heimelig. Ein lauschiges Feuer im Ofen und eine alte CD-Jukebox statt TV/Radio. Hier lassen wir uns direkt für 3 Tage nieder, um unsere Batterien (und Troopy’s auch) wieder aufzuladen. Am Abend haben wir mit 4 Aussies eine lange und angeregte Diskussion über Gott und die Welt.

Pass vor Queenstown
Der eher regnerische Tag darauf  wird mit etwas Sightseeing gefüllt. Wir fahren nach Corinna, um vom Ortsschild für eine Freundin die auch so heisst, ein Erinnerungsfoto zu schiessen.
Dann besuchen wir noch den Spray-Tunnel, wo früher mit kleinen Loks und Zügen das Silbererz durch den Berg geführt wurde. Natürlich suchen und finden wir auch den dortigen Cache.
Wir haben uns schon an diversen Orten gefragt, was „Christmas Carols“ sind. Denn in fast jeder Gemeinde stehen Schilder, zu dazu an einem bestimmten Datum einladen. Da dies heute in Zeehan der Fall ist, integrieren wir uns etwas und gehen zur Townhall. Schnell stellt sich heraus, dass dies ein Singabend ist, meist von der örtlichen Kirche organisiert. Es sind insgesamt ca. 20 Leute, und so sind wir ausser den Kindern mit Abstand die jüngsten und auch die einzigen Fremden. Doch es sind alle sehr freundlich, und wir kennen sogar zwei Lieder zum mitsingen. Danach gibt’s noch Kekse und Tee. Zufrieden verlassen wir gerade noch vor dem Regen die Townhall. Haben wir doch noch etwas europäische Weihnacht gehabt, mit kaltem Wetter und Guetzli.

Da nun langsam das Wetter sich wieder gnädiger zeigt, verlassen wir Zeehan und fahren zum Cradle Mountain Nationalpark. Schon während der Fahrt mit dem Shuttlebus vom Parking in den Park sehen wir ein Wombat. Unsere Wanderung führt uns zum Marions Lookout auf 1225 m.ü.M. Statt Schnee finden wir alpine Vegetation und schönes Wetter, sonnig mit Aussicht auf Wombats. Beim Weg zurück zum Shuttle sehen wir viele dieser knuffigen Kerlchen, und einer frisst direkt am Wegrand. Wir warten und wollen uns ganz langsam vorbeischleichen, doch ihn kümmert das herzlich wenig. So setzen wir uns zu ihm hin und beobachten ihn etwas.
Weniger beschaulich finden wir hingegen all die Touris, welche den Tieren weg vom Weg nachstürmen und sie auch noch füttern oder streicheln wollen für das perfekte Foto. Das macht mich wütend, und so beschliesse ich kurzerhand, den fehlbaren Asiaten auch zu streicheln und die Handykamera ins Gesicht zu strecken. Ich frage ihn ob er das mag, und als er versteht, nimmt er schützend die Hand hoch und stürmt weg. Das hat Spass gemacht!

Was ist das? Googelt mal Wombatkot
Aussicht vom Marions Lookout auf den Lake Dove und Cradle Mt.
Wombat, beinahe zum streicheln nah
Brav in die Linse geschaut
In dieser Idylle leben die putzigen Tiere
Bei unserem Schlafplatz hat es noch einen kleinen Fluss mit See in welchem sich Platypusse befinden. Natürlich lassen wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen um nochmals unser Glück herauf zu beschwören. Wir sehen viel springende Fische und auch von weiter weg einen Platipus. Mit diesem guten gefühl gehen wir zu Bett.
Es zieht uns noch in den Nordwesten der Insel. Eine kleine Stadt am Meer mit einem Berg „ The Nut“ ist unser Tagesziel. Wir fahren der Küste entlang und sind immer wieder fasziniert von den schönen Stränden und Felsformationen. In der Stadt angekommen wollen wir zuerst die Nuss erklimmen. Wir trauen unseren Augen nicht ganz, aber ja dort hat es wirklich einen 2er Sässeli Lift auf den Berg. Naja, wir gehen zu Fuss und finden den Lift eher gspässig. Die Aussicht ist wunderbar und die Nuss schnell umrundet. Als Belohnung gönnen wir uns wieder mal ein Glace und richten uns auf dem Camping ein. Am Abend machen wir noch einen Ausflug zum Strand am Fusse der Nuss, da es dort auch eine Zwerg-Pinguin-Kolonie hat. Nach relativ kurzer Zeit sehen wir insgesamt etwa 16 der lustigen kleinen Kerle vom Strand zu ihren Höhlen watscheln und springen. Wir bringen ein paar anderen Leuten noch bei, dass wenn Licht zum Einsatz kommt, nur Rotlicht genommen werden soll, und die Asiaten dürfen sich wieder im Abstand halten üben.

Da wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht haben, aber noch Tage übrig sind, entscheiden wir uns nochmals Richtung Hobart zu fahren und das bevorstehende schöne Wetter zu unseren Gunsten zu nutzen und nach dem blau leuchtenden Phytoplankton Ausschau zu halten. Auf dem Weg zur Südhälfte durchqueren wir noch das Inland mit den Big Highland Lakes. Da es wieder Samstagmorgen ist, schlender wir nochmals durch den Salamance-Markt und essen etwas. Dann quartieren wir uns für 3 Nächte im bereits bekannten Campground „The Lea“ von den Scouts ein. Von hier kommen wir abends gut zu den verdächtigen Stränden. Am ersten Abend jedoch sind wir zu faul, das Wetter zu schlecht und wir bleiben im Bett. Am zweiten Tag statten wir dem Shottower in Taroona einen Besuch ab. Da wurde früher Bleischrot hergestellt, heute ist es ein Museum und Aussichtsturm. Am Abend backen wir im Holzofen wieder feines Brot und warten auf die Dunkelheit. Wieder fahren wir nach Taroona, doch da leuchtet leider nichts blau. Dafür sehen wir einen wundervollen farbigen Vollmond über dem Meer hängen.
Am dritten Tag wollen wir nochmals den Mt. Wellington besteigen, doch wieder einmal streikt die Starterbatterie. Doch da ist definitiv etwas faul. Wir fahren zu Batteryworld, und die sagen uns nach Messungen, dass beide Batterien hinüber sind. Also gibt es zwei neue für den Troopy. Nicht ganz günstig, aber dafür wieder sicher unterwegs. Abends machen wir uns auf zum Strand von Kingston, und da werden wir belohnt. Im Meer sind ein paar wenige, schwach blau leuchtende Wellen zu erkennen, und in einer geschützten Bucht wird der Plankton vom Wind in eine Ecke  getrieben. Da „zaubern“ wir etwas. Wenn wir mit einem Stock durch das Wasser fahren, leuchtet es unbeschreiblich phantastisch auf. Doch durch die Lichtverschmutzung nur für unsere Augen geniessbar, für die Kamera reicht es nicht.

Der Vollmond als Sonnenersatz
Und auch den Mond noch von nah...
Zufrieden machen wir uns auf den Weg nach Norden. Wir übernachten nochmals bei den Friendly Beaches. Von da fahren wir zum Ben Lomond Nationalpark, der Ben Lomond ist der zweithöchste Berg von Tasmanien. Wir erklimmen die Jakobsleiter, eine Passstrasse hoch zum „Alpine Village“. So nennen die Aussies die Häuseransammlung, wo im Winter alle Skiclubs hausen. Das sieht lustig aus, Skilifte auf grünen Hängen, und darunter grasen die Känguruhs. Obwohl es Sommer ist, finden wir auf 1400 m.ü.M. genug Schnee für einen kleinen Schneemann. Wir richten uns im Camping gemütlich ein und verbringen einen angenehmen Abend.

Jacobs Ladder 
Alpine Village auf dem Ben Lomond
Vom Ben Lomond machen wir uns auf zur Kleinstadt Railton. Der Grund ist der Gratiscampground neben dem Hotel und die Nähe zum Ort wo wir am nächsten Tag hinwollen: Anvers. Da frühstücken wir in einer Schoggifabrik (dem Bürgi in Pfyn nicht unähnlich) und machen danach noch ein Cider-Tasting zum Zmittag in Spreyton.  Nun geht es bereits wieder nach Devonport, wo wir uns mit der Samichlausmütze ins Meer legen für die Weihnachtsgrüsse.  Am Tag darauf stehen wir früh  auf, da um 9 Uhr die Fähre ablegen wird. Trotz geringem Wellengang rollt das Schiff stark, so dass wir froh sind als nach 9 Stunden Melbourne in Sicht ist. Das waren unsere fast 4 Wochen im schönen Tasmanien. Jetzt freuen wir uns auf heisses Wetter und Weihnachten!

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