Montag, 27. März 2017

Gut vorbereitet, oder doch nicht?

Bei der Einreise nach Neuseeland mussten wir bereits beim Checkin nachweisen, dass wir über Rückflugtickets (oder Visum usw..) verfügen. Für Kanada haben wir jedoch weder Visum noch Weiterreisetickets. Also haben wir unsere Kontoauszüge ausgedruckt, unsere beabsichtigte Reiseroute, und den Kaufvertrag des Campers, als Nachweis dass wir in Kanada nicht illegal arbeiten oder dem Staat auf der Tasche liegen wollen. Super vorbereitet sind wir extra 4h vor Checkin am Flughafen in Auckland, falls wir noch ein Pro-Forma-Ticket raus aus Kanada benötigen sollten. Zum Glück haben wir das alles gemacht, denn es hat weder beim Checkin noch bei der Immigration in Kanada irgendjemanden interessiert. Doch lieber gut vorbereitet als beim Checkin zum Checkout gebracht zu werden. So blieben uns 3.5h um den Flughafen Auckland zu begutachten und unser Münz zu verprassen. Der Flug verlief abgesehen von je einem Baby links und rechts unserer Sitze ruhig, wieder mit super Essen und Inflight-Entertainment für die TV-Abstinenten. Die Einreiseprozedur wie schon erwähnt, kurz und schmerzlos, wir dürfen 6 Monate bleiben.
Via Airbnb haben wir im Zentrum von Vancouver eine mal etwas andere Unterkunft gefunden für die ersten 2 Nächte - ein Hausboot auf dem False Creek.

Rechts wohnt Shawn, links wir
Am Flughafen bekamen wir von einem abreisenden Paar 2 noch gültige Tagespässe für den ÖV, Jackpot! So sind wir dann relativ schnell bei unserem Treffpunkt, wo Shawn, unser Host, erstmal unser Gepäck abholt und später auch uns zum Hausboot bringt mit dem Schlauchboot. Es ist kalt, der Winter will dem Frühling noch nicht so recht Platz machen. Doch das gemütliche Holzfeuer im Hausboot wärmt schön beim Einschlafen.

ja, es ist kalt draussen!
Am Sonntag bringt uns Shawn nach Granville Island, dort gibt es einen Markt, wo sich alles ums Essen dreht. Und die Kanadier verstehen etwas von gutem Essen, vorallem nach 6 Monaten in Down Under! Es gibt allerlei Gebäck und Brot, sogar Zopf haben sie im Angebot. Mit Ahornsirup heiss geräuchten Lachs, tellergrosse Zimtkekse, uns gefällt's hier auf Anhieb. Nach dem Frühstück schlendern wir durch Vancouver und künden den ersten Mobilfunkvertrag wieder, da wir uns nicht im Netz registrieren können. Schnell ist ein anderer Anbieter gefunden, und wir haben wieder eine lokale Nummer. Zur Feier des Tages gehen wir auswärts Essen, in the Old Spaghetti Factory. Günstig und lecker, also nur zu empfehlen wenn ihr mal in der Gegend seid. Die Bootsfahrt im dunkeln zum Hausboot ist schön, wir sehen Vancouvers Skyline und im Hintergrund die teils beleuchteten Berge, dank den Nachtschneesportlern. Am Montag verabschieden wir uns von Shawn, und sind nach 1.5h Skytrain- und Busfahrt bei Marianne und Gregor von eagle-campers.ch. Nach der Begrüssung gehen wir zuerst auf die Versicherung, wo wir nach etwas Papierkram und schmerzhafter Prämienbezahlung den Versicherungsnachweis und die Nummernschilder bekommen. So, offiziell gehört uns das Auto nun, nur übernehmen müssen wir es noch. Gregor erklärt uns alles und beantwortet all unsere Fragen. Mit seiner ruhigen Art nimmt er uns auch die anfängliche Nervosität. Wir bleiben noch 2 Nächte hier stehen um in der Gegend alle nötigen Einrichtungsgegenstände und Lebensmittel zu kaufen, und mit unserem neuen Freund "Ueli" vertraut zu werden.

Ueli, unser neues Zuhause
Nun geht unsere Reise los, nach einem kurzen Abstecher in die IKEA (etwas vergessen, und zwar nicht nur die Hotdogs) bringt uns Ueli auf die Fähre von Tsawassen nach Duke Point auf Vancouver Island. Dank boondockerswelcome.com können wir die ersten 2 Nächte gratis bei Leuten stehen, und tauschen Geschichten und Informationen mit Ihnen aus. Dann fahren wir nach Tofino und Ucluelet (hierzu empfehlenswertes Buch: Der Schwarm von Frank Schätzing) und sehen unsere ersten Weisskopf-Seeadler und Scharen von Sealions und auch ein paar Seals.

Seal am Little Beach in Ucluelet
Eagle über den Bluff Rocks, Ucluelet
Alles grün im Regenwald am Long Beach 
Wir geniessen die rauhe, wilde aber doch schöne Stimmung am Long Beach
Beim Spaziergang am Long Beach sehen wir immer wieder die Gischtwolken, wenn die vorbeiziehenden Grauwale ausatmen. Eigentlich wollten wir am Sonntag eine Whalewatching-Tour machen in Ucluelet, aber das schlechte Wetter verhindert dies, so versuchen wir unser Wal-Glück später im Süden der Insel nochmals. Während der Rückfahrt von Ucluelet nach Port Alberni überqueren wir wieder den Sutton-Pass (250 m.ü.M.) Es schneit, und vor uns fährt das Räumungsfahrzueg. Wir erleben doch noch etwas Winter, und der Anblick und der Moment ist sehr schön, auch wenn uns dann bewusst wird, moment mal, es ist Winter und wir sind hier um zu campen? Egal, spätestens unter Schlafsack, Bettdecke und Kappe ist es auch in der Nacht schön warm.
Wintereinbruch im Frühling

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