Sonntag, 2. Juli 2017

Begegnungen und Intuition

Begegnungen und Intuition

Das waren in den letzten Wochen unsere steten Begleiter. Wir durften viele sehr nette Menschen kennenlernen, und haben schöne Plätze abseits der immer mehr werdenden Touristen gefunden. Der Sommer lässt sich immer häufiger blicken, mit abkühlenden Regengüssen zwischendurch. Es ist spannend, der Natur beim Wandel von Winter zu Frühling und Sommer zuzuschauen. Das Grün verändert sich, neue Vogelstimmen kommen zum morgendlichen Konzert, und immer mehr Jungtiere sind zu sehen.
In Thunderbay waren wir eigentlich auf der Suche nach einem Park mit Feuerstelle, um unser Abendessen zu kochen. Gelandet sind wir im First Nations Reservat Mount McKay. Von 60m über der Stadt beobachten wir unter uns am Waldrand eine Bärenmutter mit 2 Jungen, wie sie Triebe und Gräser naschen. Wir kochen unser Essen und machen dann einen Verdauungsspaziergang. Im Gebüsch raschelt etwas, und kurz sehen wir ein kleines, dunkles Etwas. Reflexartig zurückweichen ist unser erster Gedanke, vielleicht ist es ein Bärenjunges, und dann ist Mama Bär meist nicht weit. Doch beim zweiten Blick erkennen wir das Stachelschwein als solches. Wir begleiten es langsam und ruhig in gebührendem Abstand bei seinem Spaziergang am Waldrand, und dürfen ihm beim Essen zusehen. Hätten wir einfach im Auto mit Gas gekocht, hätten wir alle diese Begegnungen verpasst.

Kakabeka Falls

Porcupine auf Futtersuche

Unser Weg führt uns entlang der Nordküste vom Lake Superior. Bei einer Amethystmine machen wir Halt und suchen selbst ein paar schöne Kristalle.
Im Pukaskwa National Park haben wir uns gerade eingerichtet, als ein Auto an uns vorbeifährt, und nach der Verarbeitung des gesehenen laufen wir dem Fahrzeug nach, um herauszufinden wer da mit einer TG-Nummer in Kanada unterwegs ist. Wir unterhalten uns etwas und tauschen Tipps und Erfahrungen aus. Am nächsten Tag machen wir eine schöne Wanderung 18km durch die Wildnis zu einer Hängebrücke und zurück.

Leider etwas zu gross für`s Handgepäck

Schwemmholz beim Sonnenuntergang

Whiteriver

Der Elch ist nur etwas grösser als Yvonne

Als wir einkaufen gehen wollen, wird uns das erste mal bewusst, wie Jung Kanada als Nation ist, nämlich erst 150 Jahre. Am Victoria Day (Geburtstag der Queen) haben die Läden geschlossen, so feiern auch wir mit indem wir uns einen Campingplatz mit Pool gönnen. Der nächste Tag ist ausgefüllt mit einkaufen und dem Besuch der alten Schleusen in Sault Ste. Marie, wo wir einfach über die Brücke in die USA spazieren könnten. Für uns faszinierend, bis wir den Vergleich mit Diessenhofen – Gailingen anstellen, war für uns ja auch normal einfach nach Deutschland zu spazieren.


Frühlingserwachen

Streifenhörnchen auf Futtersuche

Wir entschliessen uns der Küste entlang zu fahren und kommen so nach Sudbury, auch Nickelcity genannt. Am ersten Tag machen wir Planung und Büroarbeit in der Bibliothek, wo Yvonne eine Anzeige zum Rollerderby sieht. So ist unser Abendprogramm auch schon klar. Für 5$ pro Person kriegen wir Inlineskates (Flurin) und Rollschuhe (Yvonne). Und schon ziehen wir zu Musik unsere Runden, kramen aus den Tiefen des motorischen Gedächtnisses unsere Moves und genehmigen uns noch ein Stück Pizza. Den nächsten Tag verbringen wir im Science North, etwas ähnlich dem Technorama. Gespannt verfolgen wir die 4D-Show über Waldbrände und deren Bekämpfung in Ontario, dann entdecken wir die Welt der Insekten und der Biber. Wir dürfen unsere eigenen Steine schleifen und polieren und zum Abschluss gibt’s einen IMAX-Film über extreme Wetterphänomene. Da im Packet 2 IMAX-Filme enthalten sind, wir aber tagsüber nur einen geschafft haben, dürfen wir uns im Abendprogramm noch Kong:Skull Island ansehen, sehr schön. Zwischen den Filmen machen wir Abendessen und spazieren etwas dem See entlang. Nach dem Film ist ein Team der Hobby-Sterngucker vor Ort mit einem Teleskop, was eigentlich der Auslöser für uns war, in Sudbury eine Nacht zu bleiben. Aber so haben wir all die anderen schönen Sachen erlebt und sind sehr zufrieden.

Rollerpizza


Wir folgen weiterhin dem Wasser, seit Sault Ste. Marie jedoch entlang dem Lake Huron.
Auf der Suche nach einem kleinen Bootshafen oder ähnlichem zum übernachten finden wir stattdessen eine Bärenfamilie, welche von einem Nachbar angefüttert wurde. Nun warten die drei regelmässig an der Hintertüre in der Erwartung, etwas zu Essen zu bekommen. Schön anzusehen für uns, von so nah, jedoch problematisch wenn sich die Bären deshalb mal aggressiv verhalten und dann als „Problembär“ umplatziert oder getötet werden, schlussendlich nur wegen uns Menschen.


Der Bär, mein Nachbar

Einen hübschen Parkplatz in der Nähe eines Kajak-Trails haben wir dann auch noch gefunden, und konnten so wieder einmal Abendessen vom Feuer machen und die Natur am See geniessen.
Für den nächsten Tag ist der Besuch im Georgian Bay Islands Nationalpark geplant. Bei der Planung merken wir, dass man nur via Boot zur Insel kommt. So sind wir frühmorgens dort, um die Überfahrt mit dem Daytripper zu buchen. Bei unserer Ankunft nach 15min Wassertaxi empfängt uns Shaw, der Ranger. Er erklärt kurz die Wanderwege, da wir mit dem Daytripper nach 4h wieder zurückfahren müssen. Wir machen den grossen Rundweg, und gehen kurz nach Shaw’s einführung los. Dieser erzählt uns noch, dass es auf der Insel Eastern Massasauga Rattlesnakes gibt. Dies, weil diese a) selten & geschützt sind, und b) giftig. Wir würden nur mit viel Glück und Geduld eventuell mal eine sehen, und sollen allgemein aufpassen, und wenn ihr was cooles seht, macht ein Foto. Als wir von der Wanderung zurück sind, zeigen wir Shaw unsere coolen Bilder, auch das von der Klapperschlange. Haben wir doch glatt eine erwischt. Hätte Sie uns jedoch nicht mit ihrer Rassel gewarnt, hätten wir Sie wahrscheinlich übersehen.
Dafür zeigt Shaw uns noch einen Baumfrosch. Sieht man selten, da er in den Bäumen lebt. Er ahmt die Geräusche seiner Umgebung nach, nun wissen wir auch was wir gestern Abend am See gehört haben, aber nicht zuordnen konnten. Es klang wie ein Wasservogel, war aber nie zu sehen und klang wie von einem Baum herunter.






Ja was rasselt da im Gebüsch??!!



So sind wir sehr zufrieden mit unserem Kurzbesuch auf der Insel, und gönnen uns noch eine Dusche auf dem Inselcampground, bevor der Daytripper uns zurück ans Festland bringt. Die Nacht verbringen wir auf einem Anwesen mit Seeanstoss, und dürfen ein hübsches Feuer entfachen um zu kochen, perfekt. Nun fahren wir entlang dem blauen, klaren Wasser hoch zum Ende der Bruce Peninsula, in den gleichnamigen Nationalpark. Das Panorama ist atemberaubend; klarstes hellblaues Wasser, Steinstrände und Tannenwald. Trotz nur 4°C Wassertemperatur lassen wir uns ein Bad nicht nehmen, es ist einfach so einladend. Am Vortag hörten wir von Shaw, dass er Nordlichter gesehen hat, so stehen wir nachts um 2 Uhr auf, um Ausschau zu halten. Leider keine Aurora Borealis, dafür schöner Sternenhimmel und ein Waschbar auf Nachbars Zeltplatz. Da die Nachbarn nicht aufgeräumt haben, räumt nun der Waschbär ab. Eigentlich müsste man immer alle nach Essen riechenden Sachen bärensicher verstauen, doch offenbar ist das nicht durch alle Besucherohren bis ins Hirn gelangt.


Overhanging Point

so schön, aber sooo kalt...

Wir verbringen nochmals eine Nacht bei am See und fahren dann Richtung Süden. Da Flurin seit längerem leichte Zahnschmerzen beschäftigen, suchen wir eine Praxis für einen Kontrolltermin. Morgens um 9 reinspaziert, Kontrolle, Termin zur Reparatur um 15.30 Uhr, das passt. So verbringen wir den Nachmittag mit Schwimmen und entspannen, bis der Zeiger langsam vorrückt. Nur eine bestehende Füllung, die sich lockert und ersetzt werden sollte. Trotzdem ist Flurin froh, als alles vorbei ist und er wieder alles beissen kann. Nun folgt noch der Zirkus mit der Rückerstattung bei der Versicherung. Da wir uns in der CH abgemeldet haben, müssen wir auch keine CH-Krankenkasse mehr haben, doch auch mit der Auslandsversicherung ist es nicht immer einfach. Hoffen wir mal das Beste.

Da wir jetzt nahe bei Zürich sind, machen wir kurz einen Abstecher in die Stadt. Danach verbringen wir eine Nacht in Petrolia. Der Ort macht seinem Namen alle Ehre, auf jedem Feld stehen mindestens 3 Förderpumpen welche das schwarze Gold zu Tanks und Pipelines bringen.



Besuch im Ueli

Von hier fahren wir nach Amherstburg, der Nachbarstadt von Detroit (USA). Wir verbringen einen Tag im Fort Malden und erleben die Zeit der Besiedelung Kanadas. Die Musketen machen ganz schön Lärm. Zur Abkühlung ein feines Glace, beinahe wie in den Ferien. Die Nacht verbringen wir bei Boondockers, mit welchen wir auch über unseren geplanten Kajakkauf reden. So haben wir dann eine neue Idee und finden am Tag darauf im Internet eines für unsere Bedürfnisse. Leider abzuholen in Ottawa. Liegt zwar auf unserem Weg, geht jedoch noch ein paar Tage bis wir da sind.
Wir besuchen den südlichsten Zipfel von Kanadas Festland, am Point Pelee National Park, und es ist heiss. Kein Wunder, sind wir doch etwa am selben Breiten/Längengrad wie Rom.
Beim Spaziergang durch die Sumpflandschaft beobachten wir 2 Biber beim Abendessen. Munter verputzen sie Seerosenblatt nach Seerosenblatt.
Nicht mehr weit bis zu den Niagarafällen. Doch die Nacht davor wieder einmal bei Boondockers, steht Ueli neben einem riesigen Luxuscamperbus. Schlussendlich dürfen wir uns nicht nur darin umsehen, nein wir verbringen die Nacht darin. Es ist zwar fremd, aber fühlt sich an wie in einer Wohnung. Nun haben wir auch so ein Monster mal von innen erlebt.

Besuch No. 2 im Ueli





Biber mögen auch Salat, nicht nur Holz

Schrei- oder Singhals?

Jetzt fahren wir nach Niagara Falls. Uns war zuerst gar nicht bewusst, dass die Niagarafälle nicht nur international (Kanada/USA) sind, sondern dass der schönere Teil in Kanada liegt. So sehen wir uns die riesigen Wasserfälle von verschiedenen Blickwinkeln an und machen auch eine Reise hinter und unter die tosenden Wassermassen. Ein spannender Ausflug, tief in den Fels. Abends kommen wir nochmals, da dann eine farbige Beleuchtung stattfindet. Dazwischen jedoch staunen wir ob der Konsumlandschaft im Touristenviertel des Ortes, ein wenig wie in Las Vegas. Schrill, bunt, teuer, unnnötig,, aber lustig anzuschauen.  Die Nacht verbringen wir auf einem Parkplatz im Ort um am Morgen wenn noch wenig Leute unterwegs sind bei Sonnenschein nochmals einen letzten Blick auf die Fälle zu werfen.



Der Weg führt uns nach Niagara on the Lake und ins Fort George. Da erleben wir nochmals die Musketendemonstration und einen anderen Einblick in den Krieg von 1812. Gegen Abend sind wir in Hamilton und finden unseren Platz für die Nacht bei Boondockers in einem Vorort. Wir machen einen Abendspaziergang zu Devil’s Punchbowl, ein kleiner hübscher Wasserfall in einem Tal. Danach reden wir mit Paul und Kerry über unsere Reisen und unsere Autos. Da Ueli bald einmal neue Reifen bekommen soll, fragen wir Paul nach dem Mechaniker seiner Wahl. Klar, sein Schwiegersohn führt eine Autowerkstatt, perfekt. So können wir am nächsten Morgen zu Ken fahren, die Reifen und Bremsen inspizieren und hinten zwei neue Reifen montieren. Zum gleichen Preis wie beim Marktführer, jedoch vom Händler des Vertrauens.

Die Kanone zielt in die USA

Elegant waren die früher unterwegs

Albion Falls

Devil's Punchbowl

Onboard HMCS Haida

Offizierskantine



So ausgestattet wagen wir uns dann durch den Mittagsverkehr auf Torontos Highwaysystem. Glücklicherweise ohne Stau, teilweise etwas stockend, aber erstaunlich schnell sind wir durch die Grossstadt hindurch und suchen uns einen Platz für die Nacht. Nach über 1.5 h werden wir fündig beim Parkplatz eines Naturreservats. Der Tag wird abgerundet mit einem Spaziergang, 2 Geocaches und mehreren Angriffen von kleinen, aggressiven roten Ameisen gegen unsere nur mit Flipflops geschützten Füsse.
Natürlich merken wir erst am Abend, dass die Güterzuglinie ca. 100 m entfernt verläuft, so haben wir ca. 1 pro Stunde das angenehme Stampfen und Hupen der Diesellok als spannende Abwechslung zur idyllischen Nachtruhe.
Nach einer unerholsamen Nacht ist unser nächstes Ziel Prince Edward, um bei einem Boondocker da zu übernachten. Tagsüber sind wir etwas am Strand des Erie Lake und erholen uns von der Nacht. Beim weiterfahren sehen wir ein paar Kinder beim plantschen an einem Bootssteg in einer überschwemmten Bucht. Allzu kalt kann es da nicht sein, so parkieren wir, ziehen uns um und gesellen uns dazu. Wir werden schnell aufgenommen und springen vom Steg in den See. Ein Junge der Gruppe kann nicht schwimmen, und hält sich immer am Rand fest. Irgendwann trauen sich die Kinder uns zu fragen, ob wir im Wasser warten, damit auch der Kleine springen kann. Natürlich gerne, so dürfen wir dabeisein als der Kleine seinen Mut zusammennimmt und springt. Von da an gibt es kein halten mehr, er springt, schwimmt im Hundeschwumm (aber alleine und relativ sicher) zurück zum Steg und das ganze von vorne. Wir hatten Spass bei der Abkühlung und ein schönes Erlebniss mit den Kindern. Nach einer weiteren Stunde Autofahrt sind wir bei Ron, und richten uns für die Nacht ein. Wir gehen bald ins Bett, da wir müde sind und am nächsten Tag früh raus wollen, um im 1000 Islands National Park ein Kajak zu mieten und die Inseln erkunden.  Wir sind um 9 Uhr bei der Vermietung, doch da es stark windet, entscheiden wir uns gegen das Paddeln und für eine 2h Bootsfahrt durch die schöne Insellandschaft. Auf der US-Seite heisst der St. Lawrence River auch Millionärsstrasse, da dort all die teuren Ferienhäuser stehen. Vor hundert Jahren konnte man eine Insel für 16'000 $ kaufen. Heutzutage sind diese um die 15 Mio. $ wert. Danach spazieren wir 2h im Nationalpark nahe beim Infocenter, bevor am Nachmittag die Tiere dort gefüttert werden. Am eindrücklichsten sind die Leopardfrösche, welche beim schlucken die Augen in die Höhlen drücken, und die Gray Rat Snake, welche lange braucht um endlich ihre Ratte in den Bauch zu befördern.
Für die Nacht kommen wir bei einem Boondocker, David, unter. Wir unterhalten uns bei Tee (David ist ursprünglich Brite) bis spät in die Nacht, und viele der Gesprächsthemen und Gedankengänge hallen bis heute noch nach.
Da es uns bei David gefällt, und wir noch warten müssen bis wir das Kajak in Ottawa abholen können, bleiben wir noch eine Nacht und gehen schwimmen, Eis essen und David kocht seine weltberühmten Spaghetti zum Abendessen.




Etwas viel Wasser zur Zeit

kürzeste internationale Brücke Kanada - USA








Es war sehr schön bei Ihm, und wir haben nun einen neuen Freund in Kanada.
Am Mittag fahren wir los nach Ottawa, um gegen 2 Uhr unser Kajak abzuholen.
Der Deal geht schnell über die Bühne, so können wir gegen 4 Uhr einen Parkplatz in Kanadas Hauptstadt suchen. Kurz bevor meine Nerven aufgeben, finden wir einen leeren Platz in Gehdistanz von unserem Ziel, der Royal Canadian Mint. Als wir dann auch noch die 4 alten 2$-Münzen gegen neue tauschen können, ist alles wieder vergessen.
So sind wir frühzeitig bei unseren Hosts in Ottawa, und planen den morgigen Tag mit unserem neuen Spielzeug.
Es ist ein beinahe windstiller, sonniger Tag. Perfekt um mit unserem Kayak den Rideaukanal zu befahren und 2 Schleusen zu durchqueren. Ein gutes Erlebnis, mit einem kleinen Kayak in die Schleuse zu fahren und nur durch Schwer-/Wasserkraft angehoben zu werden. So verbringen wir den ganzen Tag mit paddeln, 8 km insgesamt. Wir sind zufrieden mit unserem ersten Trip und fahren als Belohnung nach Montréal.

erstes mal Paddling in Kanada





Gegen Abend sind wir in einem Vorort von Montréal bei unserem Host, wo wir die nächsten 2 Nächte stehen werden. André empfängt uns herzlich und nun sind wir in der Provinz Québec, also sind unsere Französischkenntnisse gefragt. Zum Glück spricht André gut englisch, so können wir unsere Geschichten austauschen und seinen Tipps für den Ausflug nach Downtown lauschen. Ueli darf auf dem Parkplatz bleiben, wir erkunden die Stadt mit der Métro und zu Fuss. Als erstes steuern wir einen Wochenmarkt an. Doch da gibt es leider „nur“ Früchte, Gemüse und Fleisch. So suchen wir uns eine kleine Bäckerei und sind sprachlos. Nach 288 Tagen ohne richtiges Brot, geschweige denn Croissants, haben wir beinahe Tränen in den Augen beim Duft der Croissants und all den
Brotvarianten. Wir gönnen uns ein kleines Frühstück und können uns kaum von dem Ort trennen. Auf dem Weg in den alten Hafen von Montréal laufen wir per Zufall an einem Katzencafé vorbei, natürlich wird auch da ein Tee getrunken und Katzen geknuddelt. Dann suchen wir den Atwater-Markt auf, der ist schon mehr nach unserem Geschmack. Diverse Essensstände mit feinen Düften und vielseitigem Angebot machen die Auswahl schwer. Wir versuchen uns an einem Sandwich Porc effiloché, und könnnen uns nicht entscheiden was besser ist – Croissant oder Sandwich. Wir schweben im Genusshimmel. Zum Schluss besuchen wir das Gay-Viertel und erfreuen uns an der bunten Vielfalt und einem Schlummertrunk bei Livemusik in einem der Pärke.


mmmmmh Frühstück


Farbenfrohes Montréal

Auf Montréal folgt Québec. Wir übernachten auf der Strasse, also nebenan auf einem Parkplatz. So finden wir am nächsten Morgen schnell einen Parkplatz und erkunden Vieux Quebéc zu Fuss. Zum Frühstück gönnen wir uns nochmal etwas feines aus der Bäckerei, dann machen wir uns auf den Weg um all die alten Gebäude und Strassen anzusehen. Am Nachmittag steuern wir den lokalen Markt an. Doch in dem Park davor findet, Vatertag sei Dank, das Quebéc-BBQ-Festival statt. So probieren wir uns durch die Drinks und karnivoren Angebote bis an die Tore des Marktes. Drinnen geht das degustieren weiter mit Varianten von Honig- und Ahornweinen. Nach soviel Stadt und Genuss machen wir uns auf den Weg in den Osten, und finden einen ruhigen Platz am Lac Morin.


Québec BBQ-Festival



Der neue Tag führt uns nach Rimouski, wo wir uns die National Historic Site mit dem Leuchtturm und einem Uboot anschauen. Da es kein Verbotsschild hat, bleiben wir auch gleich auf dem Parkplatz beim alten Pier für die Nacht. Belohnt werden wir mit einem farbenfrohen Sonnenuntergang über dem St. Lawrence River.





Wir haben einen Monat benötigt um durch Ontario zu fahren, aber nur 4 Tage für Québec. Dabei wäre das die grössere Provinz, aber eben wild und unzugänglich im Norden. Es war interessant, den Unterschied zu sehen zwischen Kanadier und Frankokanadier. Die Provinz Québec hat sich den Status als eigene Nation innerhalb Kanadas erkämpft. So gibt es da die Nationalparks von Parks Kanada (die echten) und die Nationalparks von Québec. Nur ein Beispiel wie das Verwirrung stiften kann. Auch das Québecois ist schwer verständlich, wenn man nicht damit aufwächst. Nach unserem Sprachverständnis reden die hier kein Französisch, sondern kauderwelsch. Und doch hat die Region ihren ganz eigenen Charme, vielleicht nicht zuletzt wegen der europäisch angehauchten Küche...


Nun machen wir uns auf den Weg nach New Brunswick und schreiben aus der Küstenregion wieder.

1 Kommentar:

  1. Leute, ihr habt ne richtig coole Seite. Geniale Bilder und unterhaltsamer Text. Wir haben uns heute morgen in Twillingate getroffen. Gute Fahrt bis zum 2. Treffen ��

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