Begegnungen und Intuition
Das waren in den letzten Wochen
unsere steten Begleiter. Wir durften viele sehr nette Menschen kennenlernen,
und haben schöne Plätze abseits der immer mehr werdenden Touristen gefunden.
Der Sommer lässt sich immer häufiger blicken, mit abkühlenden Regengüssen
zwischendurch. Es ist spannend, der Natur beim Wandel von Winter zu Frühling
und Sommer zuzuschauen. Das Grün verändert sich, neue Vogelstimmen kommen zum
morgendlichen Konzert, und immer mehr Jungtiere sind zu sehen.
In Thunderbay waren wir eigentlich
auf der Suche nach einem Park mit Feuerstelle, um unser Abendessen zu kochen.
Gelandet sind wir im First Nations Reservat Mount McKay. Von 60m über der Stadt
beobachten wir unter uns am Waldrand eine Bärenmutter mit 2 Jungen, wie sie
Triebe und Gräser naschen. Wir kochen unser Essen und machen dann einen
Verdauungsspaziergang. Im Gebüsch raschelt etwas, und kurz sehen wir ein
kleines, dunkles Etwas. Reflexartig zurückweichen ist unser erster Gedanke,
vielleicht ist es ein Bärenjunges, und dann ist Mama Bär meist nicht weit. Doch
beim zweiten Blick erkennen wir das Stachelschwein als solches. Wir begleiten
es langsam und ruhig in gebührendem Abstand bei seinem Spaziergang am Waldrand,
und dürfen ihm beim Essen zusehen. Hätten wir einfach im Auto mit Gas gekocht,
hätten wir alle diese Begegnungen verpasst.
Kakabeka Falls |
Porcupine auf Futtersuche |
Unser Weg führt uns entlang der
Nordküste vom Lake Superior. Bei einer Amethystmine machen wir Halt und suchen
selbst ein paar schöne Kristalle.
Im Pukaskwa National Park haben
wir uns gerade eingerichtet, als ein Auto an uns vorbeifährt, und nach der
Verarbeitung des gesehenen laufen wir dem Fahrzeug nach, um herauszufinden wer
da mit einer TG-Nummer in Kanada unterwegs ist. Wir unterhalten uns etwas und
tauschen Tipps und Erfahrungen aus. Am nächsten Tag machen wir eine schöne
Wanderung 18km durch die Wildnis zu einer Hängebrücke und zurück.
Leider etwas zu gross für`s Handgepäck |
Schwemmholz beim Sonnenuntergang |
Whiteriver |
Der Elch ist nur etwas grösser als Yvonne |
Als wir einkaufen gehen wollen,
wird uns das erste mal bewusst, wie Jung Kanada als Nation ist, nämlich erst
150 Jahre. Am Victoria Day (Geburtstag der Queen) haben die Läden geschlossen,
so feiern auch wir mit indem wir uns einen Campingplatz mit Pool gönnen. Der
nächste Tag ist ausgefüllt mit einkaufen und dem Besuch der alten Schleusen in
Sault Ste. Marie, wo wir einfach über die Brücke in die USA spazieren könnten.
Für uns faszinierend, bis wir den Vergleich mit Diessenhofen – Gailingen
anstellen, war für uns ja auch normal einfach nach Deutschland zu spazieren.
Frühlingserwachen |
Streifenhörnchen auf Futtersuche |
Wir entschliessen uns der Küste
entlang zu fahren und kommen so nach Sudbury, auch Nickelcity genannt. Am
ersten Tag machen wir Planung und Büroarbeit in der Bibliothek, wo Yvonne eine
Anzeige zum Rollerderby sieht. So ist unser Abendprogramm auch schon klar. Für
5$ pro Person kriegen wir Inlineskates (Flurin) und Rollschuhe (Yvonne). Und
schon ziehen wir zu Musik unsere Runden, kramen aus den Tiefen des motorischen
Gedächtnisses unsere Moves und genehmigen uns noch ein Stück Pizza. Den nächsten
Tag verbringen wir im Science North, etwas ähnlich dem Technorama. Gespannt
verfolgen wir die 4D-Show über Waldbrände und deren Bekämpfung in Ontario, dann
entdecken wir die Welt der Insekten und der Biber. Wir dürfen unsere eigenen
Steine schleifen und polieren und zum Abschluss gibt’s einen IMAX-Film über
extreme Wetterphänomene. Da im Packet 2 IMAX-Filme enthalten sind, wir aber
tagsüber nur einen geschafft haben, dürfen wir uns im Abendprogramm noch
Kong:Skull Island ansehen, sehr schön. Zwischen den Filmen machen wir
Abendessen und spazieren etwas dem See entlang. Nach dem Film ist ein Team der
Hobby-Sterngucker vor Ort mit einem Teleskop, was eigentlich der Auslöser für
uns war, in Sudbury eine Nacht zu bleiben. Aber so haben wir all die anderen
schönen Sachen erlebt und sind sehr zufrieden.
Rollerpizza |
Wir folgen weiterhin dem Wasser, seit Sault Ste. Marie
jedoch entlang dem Lake Huron.
Auf der Suche nach einem kleinen Bootshafen oder ähnlichem
zum übernachten finden wir stattdessen eine Bärenfamilie, welche von einem
Nachbar angefüttert wurde. Nun warten die drei regelmässig an der Hintertüre in
der Erwartung, etwas zu Essen zu bekommen. Schön anzusehen für uns, von so nah,
jedoch problematisch wenn sich die Bären deshalb mal aggressiv verhalten und
dann als „Problembär“ umplatziert oder getötet werden, schlussendlich nur wegen
uns Menschen.
Der Bär, mein Nachbar |
Einen hübschen Parkplatz in der Nähe eines Kajak-Trails
haben wir dann auch noch gefunden, und konnten so wieder einmal Abendessen vom
Feuer machen und die Natur am See geniessen.
Für den nächsten Tag ist der Besuch im Georgian Bay Islands
Nationalpark geplant. Bei der Planung merken wir, dass man nur via Boot zur
Insel kommt. So sind wir frühmorgens dort, um die Überfahrt mit dem Daytripper zu
buchen. Bei unserer Ankunft nach 15min Wassertaxi empfängt uns Shaw, der
Ranger. Er erklärt kurz die Wanderwege, da wir mit dem Daytripper nach 4h
wieder zurückfahren müssen. Wir machen den grossen Rundweg, und gehen kurz nach
Shaw’s einführung los. Dieser erzählt uns noch, dass es auf der Insel Eastern
Massasauga Rattlesnakes gibt. Dies, weil diese a) selten & geschützt sind,
und b) giftig. Wir würden nur mit viel Glück und Geduld eventuell mal eine
sehen, und sollen allgemein aufpassen, und wenn ihr was cooles seht, macht ein
Foto. Als wir von der Wanderung zurück sind, zeigen wir Shaw unsere coolen
Bilder, auch das von der Klapperschlange. Haben wir doch glatt eine erwischt.
Hätte Sie uns jedoch nicht mit ihrer Rassel gewarnt, hätten wir Sie wahrscheinlich
übersehen.
Dafür zeigt Shaw uns noch einen Baumfrosch. Sieht man
selten, da er in den Bäumen lebt. Er ahmt die Geräusche seiner Umgebung nach,
nun wissen wir auch was wir gestern Abend am See gehört haben, aber nicht
zuordnen konnten. Es klang wie ein Wasservogel, war aber nie zu sehen und klang
wie von einem Baum herunter.
Ja was rasselt da im Gebüsch??!! |
So sind wir sehr zufrieden mit unserem Kurzbesuch auf der
Insel, und gönnen uns noch eine Dusche auf dem Inselcampground, bevor der
Daytripper uns zurück ans Festland bringt. Die Nacht verbringen wir auf einem
Anwesen mit Seeanstoss, und dürfen ein hübsches Feuer entfachen um zu kochen,
perfekt. Nun fahren wir entlang dem blauen, klaren Wasser hoch zum Ende der
Bruce Peninsula, in den gleichnamigen Nationalpark. Das Panorama ist
atemberaubend; klarstes hellblaues Wasser, Steinstrände und Tannenwald. Trotz
nur 4°C Wassertemperatur lassen wir uns ein Bad nicht nehmen, es ist einfach so
einladend. Am Vortag hörten wir von Shaw, dass er Nordlichter gesehen hat, so
stehen wir nachts um 2 Uhr auf, um Ausschau zu halten. Leider keine Aurora
Borealis, dafür schöner Sternenhimmel und ein Waschbar auf Nachbars Zeltplatz.
Da die Nachbarn nicht aufgeräumt haben, räumt nun der Waschbär ab. Eigentlich
müsste man immer alle nach Essen riechenden Sachen bärensicher verstauen, doch
offenbar ist das nicht durch alle Besucherohren bis ins Hirn gelangt.
Overhanging Point |
so schön, aber sooo kalt... |
Wir verbringen nochmals eine Nacht bei am See und fahren dann
Richtung Süden. Da Flurin seit längerem leichte Zahnschmerzen beschäftigen,
suchen wir eine Praxis für einen Kontrolltermin. Morgens um 9 reinspaziert,
Kontrolle, Termin zur Reparatur um 15.30 Uhr, das passt. So verbringen wir den
Nachmittag mit Schwimmen und entspannen, bis der Zeiger langsam vorrückt. Nur
eine bestehende Füllung, die sich lockert und ersetzt werden sollte. Trotzdem
ist Flurin froh, als alles vorbei ist und er wieder alles beissen kann. Nun
folgt noch der Zirkus mit der Rückerstattung bei der Versicherung. Da wir uns
in der CH abgemeldet haben, müssen wir auch keine CH-Krankenkasse mehr haben,
doch auch mit der Auslandsversicherung ist es nicht immer einfach. Hoffen wir
mal das Beste.
Da wir jetzt nahe bei Zürich sind, machen wir kurz einen
Abstecher in die Stadt. Danach verbringen wir eine Nacht in Petrolia. Der Ort
macht seinem Namen alle Ehre, auf jedem Feld stehen mindestens 3 Förderpumpen
welche das schwarze Gold zu Tanks und Pipelines bringen.
Besuch im Ueli |
Von hier fahren wir nach Amherstburg, der Nachbarstadt von
Detroit (USA). Wir verbringen einen Tag im Fort Malden und erleben die Zeit der
Besiedelung Kanadas. Die Musketen machen ganz schön Lärm. Zur Abkühlung ein
feines Glace, beinahe wie in den Ferien. Die Nacht verbringen wir bei
Boondockers, mit welchen wir auch über unseren geplanten Kajakkauf reden. So
haben wir dann eine neue Idee und finden am Tag darauf im Internet eines für
unsere Bedürfnisse. Leider abzuholen in Ottawa. Liegt zwar auf unserem Weg,
geht jedoch noch ein paar Tage bis wir da sind.
Wir besuchen den südlichsten Zipfel von Kanadas Festland, am
Point Pelee National Park, und es ist heiss. Kein Wunder, sind wir doch etwa am
selben Breiten/Längengrad wie Rom.
Beim Spaziergang durch die Sumpflandschaft beobachten wir 2
Biber beim Abendessen. Munter verputzen sie Seerosenblatt nach Seerosenblatt.
Nicht mehr weit bis zu den Niagarafällen. Doch die Nacht
davor wieder einmal bei Boondockers, steht Ueli neben einem riesigen
Luxuscamperbus. Schlussendlich dürfen wir uns nicht nur darin umsehen, nein wir
verbringen die Nacht darin. Es ist zwar fremd, aber fühlt sich an wie in einer
Wohnung. Nun haben wir auch so ein Monster mal von innen erlebt.
Besuch No. 2 im Ueli |
Biber mögen auch Salat, nicht nur Holz |
Schrei- oder Singhals? |
Jetzt fahren wir nach Niagara Falls. Uns war zuerst gar
nicht bewusst, dass die Niagarafälle nicht nur international (Kanada/USA) sind,
sondern dass der schönere Teil in Kanada liegt. So sehen wir uns die riesigen
Wasserfälle von verschiedenen Blickwinkeln an und machen auch eine Reise hinter
und unter die tosenden Wassermassen. Ein spannender Ausflug, tief in den Fels.
Abends kommen wir nochmals, da dann eine farbige Beleuchtung stattfindet.
Dazwischen jedoch staunen wir ob der Konsumlandschaft im Touristenviertel des
Ortes, ein wenig wie in Las Vegas. Schrill, bunt, teuer, unnnötig,, aber lustig
anzuschauen. Die Nacht verbringen wir
auf einem Parkplatz im Ort um am Morgen wenn noch wenig Leute unterwegs sind
bei Sonnenschein nochmals einen letzten Blick auf die Fälle zu werfen.
Der Weg führt uns nach Niagara on the Lake und ins Fort
George. Da erleben wir nochmals die Musketendemonstration und einen anderen
Einblick in den Krieg von 1812. Gegen Abend sind wir in Hamilton und finden
unseren Platz für die Nacht bei Boondockers in einem Vorort. Wir machen einen
Abendspaziergang zu Devil’s Punchbowl, ein kleiner hübscher Wasserfall in einem
Tal. Danach reden wir mit Paul und Kerry über unsere Reisen und unsere Autos.
Da Ueli bald einmal neue Reifen bekommen soll, fragen wir Paul nach dem
Mechaniker seiner Wahl. Klar, sein Schwiegersohn führt eine Autowerkstatt,
perfekt. So können wir am nächsten Morgen zu Ken fahren, die Reifen und Bremsen
inspizieren und hinten zwei neue Reifen montieren. Zum gleichen Preis wie beim
Marktführer, jedoch vom Händler des Vertrauens.
Die Kanone zielt in die USA |
Elegant waren die früher unterwegs |
Albion Falls |
Devil's Punchbowl |
Onboard HMCS Haida |
Offizierskantine |
So ausgestattet wagen wir uns dann durch den Mittagsverkehr
auf Torontos Highwaysystem. Glücklicherweise ohne Stau, teilweise etwas
stockend, aber erstaunlich schnell sind wir durch die Grossstadt hindurch und
suchen uns einen Platz für die Nacht. Nach über 1.5 h werden wir fündig beim
Parkplatz eines Naturreservats. Der Tag wird abgerundet mit einem Spaziergang, 2
Geocaches und mehreren Angriffen von kleinen, aggressiven roten Ameisen gegen
unsere nur mit Flipflops geschützten Füsse.
Natürlich merken wir erst am Abend, dass die Güterzuglinie
ca. 100 m entfernt verläuft, so haben wir ca. 1 pro Stunde das angenehme Stampfen
und Hupen der Diesellok als spannende Abwechslung zur idyllischen Nachtruhe.
Nach einer unerholsamen Nacht ist unser nächstes Ziel Prince
Edward, um bei einem Boondocker da zu übernachten. Tagsüber sind wir etwas am
Strand des Erie Lake und erholen uns von der Nacht. Beim weiterfahren sehen wir
ein paar Kinder beim plantschen an einem Bootssteg in einer überschwemmten
Bucht. Allzu kalt kann es da nicht sein, so parkieren wir, ziehen uns um und
gesellen uns dazu. Wir werden schnell aufgenommen und springen vom Steg in den
See. Ein Junge der Gruppe kann nicht schwimmen, und hält sich immer am Rand
fest. Irgendwann trauen sich die Kinder uns zu fragen, ob wir im Wasser warten,
damit auch der Kleine springen kann. Natürlich gerne, so dürfen wir dabeisein
als der Kleine seinen Mut zusammennimmt und springt. Von da an gibt es kein
halten mehr, er springt, schwimmt im Hundeschwumm (aber alleine und relativ
sicher) zurück zum Steg und das ganze von vorne. Wir hatten Spass bei der
Abkühlung und ein schönes Erlebniss mit den Kindern. Nach einer weiteren Stunde
Autofahrt sind wir bei Ron, und richten uns für die Nacht ein. Wir gehen bald
ins Bett, da wir müde sind und am nächsten Tag früh raus wollen, um im 1000
Islands National Park ein Kajak zu mieten und die Inseln erkunden. Wir sind um 9 Uhr bei der Vermietung, doch da
es stark windet, entscheiden wir uns gegen das Paddeln und für eine 2h
Bootsfahrt durch die schöne Insellandschaft. Auf der US-Seite heisst der St.
Lawrence River auch Millionärsstrasse, da dort all die teuren Ferienhäuser
stehen. Vor hundert Jahren konnte man eine Insel für 16'000 $ kaufen.
Heutzutage sind diese um die 15 Mio. $ wert. Danach spazieren wir 2h im
Nationalpark nahe beim Infocenter, bevor am Nachmittag die Tiere dort gefüttert
werden. Am eindrücklichsten sind die Leopardfrösche, welche beim schlucken die
Augen in die Höhlen drücken, und die Gray Rat Snake, welche lange braucht um
endlich ihre Ratte in den Bauch zu befördern.
Für die Nacht kommen wir bei einem Boondocker, David, unter.
Wir unterhalten uns bei Tee (David ist ursprünglich Brite) bis spät in die
Nacht, und viele der Gesprächsthemen und Gedankengänge hallen bis heute noch
nach.
Da es uns bei David gefällt, und wir noch warten müssen bis
wir das Kajak in Ottawa abholen können, bleiben wir noch eine Nacht und gehen
schwimmen, Eis essen und David kocht seine weltberühmten Spaghetti zum
Abendessen.
Etwas viel Wasser zur Zeit |
kürzeste internationale Brücke Kanada - USA |
Es war sehr schön bei Ihm, und wir haben nun einen neuen Freund
in Kanada.
Am Mittag fahren wir los nach Ottawa, um gegen 2 Uhr unser
Kajak abzuholen.
Der Deal geht schnell über die Bühne, so können wir gegen 4
Uhr einen Parkplatz in Kanadas Hauptstadt suchen. Kurz bevor meine Nerven
aufgeben, finden wir einen leeren Platz in Gehdistanz von unserem Ziel, der
Royal Canadian Mint. Als wir dann auch noch die 4 alten 2$-Münzen gegen neue
tauschen können, ist alles wieder vergessen.
So sind wir frühzeitig bei unseren Hosts in Ottawa, und
planen den morgigen Tag mit unserem neuen Spielzeug.
Es ist ein beinahe windstiller, sonniger Tag. Perfekt um mit
unserem Kayak den Rideaukanal zu befahren und 2 Schleusen zu durchqueren. Ein
gutes Erlebnis, mit einem kleinen Kayak in die Schleuse zu fahren und nur durch
Schwer-/Wasserkraft angehoben zu werden. So verbringen wir den ganzen Tag mit
paddeln, 8 km insgesamt. Wir sind zufrieden mit unserem ersten Trip und fahren
als Belohnung nach Montréal.
Gegen Abend sind wir in einem Vorort von Montréal bei
unserem Host, wo wir die nächsten 2 Nächte stehen werden. André empfängt uns
herzlich und nun sind wir in der Provinz Québec, also sind unsere
Französischkenntnisse gefragt. Zum Glück spricht André gut englisch, so können
wir unsere Geschichten austauschen und seinen Tipps für den Ausflug nach
Downtown lauschen. Ueli darf auf dem Parkplatz bleiben, wir erkunden die Stadt
mit der Métro und zu Fuss. Als erstes steuern wir einen Wochenmarkt an. Doch da
gibt es leider „nur“ Früchte, Gemüse und Fleisch. So suchen wir uns eine kleine
Bäckerei und sind sprachlos. Nach 288 Tagen ohne richtiges Brot, geschweige
denn Croissants, haben wir beinahe Tränen in den Augen beim Duft der Croissants
und all den
Brotvarianten. Wir gönnen uns ein kleines Frühstück und
können uns kaum von dem Ort trennen. Auf dem Weg in den alten Hafen von
Montréal laufen wir per Zufall an einem Katzencafé vorbei, natürlich wird auch
da ein Tee getrunken und Katzen geknuddelt. Dann suchen wir den Atwater-Markt
auf, der ist schon mehr nach unserem Geschmack. Diverse Essensstände mit feinen
Düften und vielseitigem Angebot machen die Auswahl schwer. Wir versuchen uns an
einem Sandwich Porc effiloché, und könnnen uns nicht entscheiden was besser ist
– Croissant oder Sandwich. Wir schweben im Genusshimmel. Zum Schluss besuchen
wir das Gay-Viertel und erfreuen uns an der bunten Vielfalt und einem
Schlummertrunk bei Livemusik in einem der Pärke.
mmmmmh Frühstück |
Farbenfrohes Montréal |
Auf Montréal folgt Québec. Wir übernachten auf der Strasse,
also nebenan auf einem Parkplatz. So finden wir am nächsten Morgen schnell einen
Parkplatz und erkunden Vieux Quebéc zu Fuss. Zum Frühstück gönnen wir uns
nochmal etwas feines aus der Bäckerei, dann machen wir uns auf den Weg um all
die alten Gebäude und Strassen anzusehen. Am Nachmittag steuern wir den lokalen
Markt an. Doch in dem Park davor findet, Vatertag sei Dank, das
Quebéc-BBQ-Festival statt. So probieren wir uns durch die Drinks und karnivoren
Angebote bis an die Tore des Marktes. Drinnen geht das degustieren weiter mit
Varianten von Honig- und Ahornweinen. Nach soviel Stadt und Genuss machen wir
uns auf den Weg in den Osten, und finden einen ruhigen Platz am Lac Morin.
Québec BBQ-Festival |
Der neue Tag führt uns nach Rimouski, wo wir uns die
National Historic Site mit dem Leuchtturm und einem Uboot anschauen. Da es kein
Verbotsschild hat, bleiben wir auch gleich auf dem Parkplatz beim alten Pier
für die Nacht. Belohnt werden wir mit einem farbenfrohen Sonnenuntergang über
dem St. Lawrence River.
Wir haben einen Monat benötigt um durch Ontario zu fahren,
aber nur 4 Tage für Québec. Dabei wäre das die grössere Provinz, aber eben wild
und unzugänglich im Norden. Es war interessant, den Unterschied zu sehen
zwischen Kanadier und Frankokanadier. Die Provinz Québec hat sich den Status
als eigene Nation innerhalb Kanadas erkämpft. So gibt es da die Nationalparks
von Parks Kanada (die echten) und die Nationalparks von Québec. Nur ein
Beispiel wie das Verwirrung stiften kann. Auch das Québecois ist schwer
verständlich, wenn man nicht damit aufwächst. Nach unserem Sprachverständnis
reden die hier kein Französisch, sondern kauderwelsch. Und doch hat die Region
ihren ganz eigenen Charme, vielleicht nicht zuletzt wegen der europäisch
angehauchten Küche...
Nun machen wir uns auf den Weg nach New Brunswick und
schreiben aus der Küstenregion wieder.
Leute, ihr habt ne richtig coole Seite. Geniale Bilder und unterhaltsamer Text. Wir haben uns heute morgen in Twillingate getroffen. Gute Fahrt bis zum 2. Treffen ��
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