Vancouver sieht noch genau gleich aus wie vor 17 Tagen.
Natürlich regnet es, aber das ist uns egal, denn wir verbringen die nächsten 3 Tage bei Fabio
auf der Couch. Fabio ist ein ehemaliger Couchsurfer von uns, welcher jetzt in
Vancouver lebt. Er zeigt uns nochmals Vancouver und wir können sogar im
Sonnenschein die schönen Kirschblüten betrachten.
Jetzt fängt aber unsere Reise wirklich an, wir haben noch
einen weiten weg vor uns. Den ersten halt machen wir in Mision und geniessen
nochmals die Sonne im Park und beobachten die Kolibris wie sie von Blüte zu
Blüte fliegen.
Unser Schlafplatz liegt nicht weit entfernt, wir können wieder einmal bei einem Boondocker stehen. Marie hatte so Freude an uns Schweizern, das sie gleich ihrem Bekannten „ Hansi “ (Schweizer) angerufen hatte um zu fragen ob wir nicht bei Ihm stehen dürften am nächsten Tag. Etwas überrumpelt und perplex, sagen wir zu und so bekamen wir seine Adresse und Telefon Nummer um uns bei Ihm zu melden.
Bei uns im Auto haben wir eine CO Melder, dieser geht mitten in der Nacht los, ob dies etwas mit dem Bohneneintopf vom letzten Tag zu tun hat, lassen wir mal offen. Jedenfalls ist dieser so laut das wir mit Herzrasen aufstehen alle Fenster öffnen und für den nächsten Tag einen Besuch im Baumarkt einplanen. Dieser Melder muss unbedingt abgeschaltet werden.
Bei uns im Auto haben wir eine CO Melder, dieser geht mitten in der Nacht los, ob dies etwas mit dem Bohneneintopf vom letzten Tag zu tun hat, lassen wir mal offen. Jedenfalls ist dieser so laut das wir mit Herzrasen aufstehen alle Fenster öffnen und für den nächsten Tag einen Besuch im Baumarkt einplanen. Dieser Melder muss unbedingt abgeschaltet werden.
Im Baumarkt fühlt sich Flurin wohl und nach ca 1h finden wir
auch alles. Draußen ist es kalt und regnerisch, daher beschließen wir noch
einen Abstecher zu den Harrison Hot Springs zu machen. Es ist einfach nur
herrlich.
So, der Anruf an Hans kostet etwas Überwindung, denn wir
laden uns nicht gerne selbst bei jemandem ein. Aber als ein Mann mit sehr
Akzent starkem Englisch ans Telefon geht und uns ganz nett erklärt wie wir sein
Haus finden, legt sich alle Nervosität.
Hans ist mit seiner Familie seit 1970 zwischen Kanada und der Schweiz
gependelt, und nun ganz nach Kanada ausgewandert. Es ist schön, im zuzuhören
wie das alles zustande gekommen ist und selbst etwas zu träumen. Dann sagen uns
seine und des Nachbars Katze noch hallo und wir gehen zufrieden zu Bett.
Unser Weg führt uns entlang dem südlichsten Highway durch
die Ausläufer der Rockies. Da der Winter wie bereits erwähnt dieses Jahr einen
Monat länger bleibt, haben die meisten Campgrounds noch zu. So auch unser
geplanter Stopp für diese Nacht. Aber für Wintercamping ist ein Platz offen, da
es in der Nähe ein Skigebiet gibt. Also auf zum Wintercamp. Da Ueli jedoch
bereits „dewinterized“ ist, müssen wir noch alles Wasser ablassen, um bei Frost
ein platzen der Leitungen zu verhindern. Angekommen beim Lone-Duck 2 sind wir
dann doch etwas baff – es liegt mindestens 1m Schnee. War nicht ganz so
geplant, aber eigentlich haben wir den Winter ja schon etwas vermisst. Zum
Glück hat es eine kleine Hütte mit einem Holzofen drin, so verbringen wir den
Abend vor einem gemütlichen Holzfeuer und kochen auf dem Ofen. In der Nacht schneit es nochmal mehrere cm,
was uns am morgen zu einem ausgedehnten Schneespaziergang animiert. Es ist sehr
schön im Winterwunderland, die Vögel sind neugierig und wir ansonsten alleine
im Schnee.
Wer unseren Blog verfolgt, weiss, dass wir vorallem schöne
Erlebnisse hatten, und dementsprechend auch davon berichten. Doch es ist uns
wichtig, auch die anderen Seiten zu erwähnen. Die Natur ist sehr schön, aber
auch gnadenlos. Unsere Aktivitäten richten sich nach dem Wetter, und
Luxuscamping sieht anders aus. Wir gönnen uns alle paar Tage einen Campplatz
mit Dusche und Strom, ansonsten versuchen wir auf kostenlose Alternativen zu
setzen. Rastplätze, wildes Campen im Wald und an Seen sowie bei Hosts von
Boondockerswelcome. Es ist nicht wie wenn wir eine Woche in den Ferien wären
und einfach Essen gehen und shoppen was uns gefällt. Um unser Tagesbudget von
max. 75 CHF (für beide) nicht zu strapazieren, wägen wir oft ab was wir noch
machen oder einkaufen wollen. Für eine
Fährüberfahrt oder eine Whalewatchingtour sparen wir an einem anderen Ort
etwas. Wir sind glücklich und zufrieden mit unserem Standard, doch es ist auch
teilweise anstrengend. Zuhause mit einer monatlich bezahlten Wohnung,
Trinkwasser in bester Qualität ab Hahn, Strom wann immer man möchte, warm
Duschen oder gar Baden zu jeder Tages- oder Nachtzeit – erst wenn man nicht
mehr über all diese Annehmlichkeiten verfügt, sondern täglich organisieren muss
was man haben wird, lernt man all dies richtig zu schätzen. Jetzt sind wir froh
wenn wir gegen Abend einen möglichst günstigen Stellplatz finden und ein Feuer
machen können. Die clevere Alternative zur Bettflasche ist ein heisser stein
aus dem Feuer, eingepackt in eine Wollsocke. Dafür geniessen wir extrem viel
Natur, Tiere und einfach das Leben selbst.
Luxus pur, nach unserer neuen Definition.
Ende unseres kleinen Exkurses für all diejenigen, die uns
beneiden um 1 Jahr „Ferien“.
Da Ueli wegen nächtlicher Frostgefahr nun schon entwässert
ist, entscheiden wir uns von der südlichen Route abzuweichen, und doch durch
die Rockies nach Alberta zu fahren. Dabei führt uns unser Weg in den Norden
durch das Okanagan Valley, Hauptanbaugebiet für Kanadas Wein und Obst. Wir
geniessen zwei warme, sonnige Tage und wandern viel. Als es dann in die Berge
geht, wird es wieder kühler und schneit. Auf dem Rogers Pass warten wir 45 min,
bis die Lawinen ausgelöst sind und die Strasse wieder sicher. Der
Transkanadahighway 1 führt durch die Rockies und ein Lawinenreiches Gebiet. Im
Winter sorgt die Armee mit Haubitzen in den über 150 als gefährdet eingestuften
Hängen für Ordnung. Das sorgt dann schonmal für längere Wartezeiten, aber die
Sicherheit geht vor. Eigentlich wollten wir auf dem Rogers Pass im Glaciers
National Park eine Wanderung machen, da aber noch ca. 4 m Schnee liegen, geht
das nicht. So entscheiden wir uns für eine Wanderung im Yoho National Park zu
den Wapta Falls. Ein schmaler Weg führt durch Tundra und Wald, dann öffnet sich
das Gelände und ein einmaliges Bild erscheint. Da wildes Campieren im
Nationalpark teuer wird, fahren wir ein paar km zurück und finden einen Spot
direkt am Fluss. Ein strenger, aber schöner Tag.
Wir überlegen uns dann in Lake Louise Ski zu fahren, aber
wir finden keine Einigung zwischen Preis und „Ist es uns Wert“. Da auch noch
alle Campgrounds zu sind, fahren wir weiter nach Banff. Es ist schon jetzt sehr
bevölkert, wie wird das wohl im Sommer? Banff gehört mit zu den Hotspots in
Kanada, deshalb ist hier immer etwas los. Eine Wanderung zu den noch gefrorenen
Wasserfällen im Johnson Canyon rundet unseren ersten Tag hier ab. Als wir den
Campground ansteuern, sehen wir Werbung für Fast & Furios 8.....und auf
Yvonnes To Do-Liste stand „Kinobesuch in Amerika“. Da nehmen wir auch Kanada.
Nach über 9 Monaten wieder mal Kino mit Popcorn, himmlisch. Als wir nach
Mitternacht zu Ueli laufen, schneit es und wir fühlen uns wie kurz vor
Weihnachten. Tatsächlich ist es Mitte April. Da schönes Wetter angesagt ist,
bleiben wir noch eine Nacht länger. Morgens skypen wir wieder einmal mit
Göttibueb und Familie. Es ist schön alle wieder einmal zu sehen und News aus
der Schweiz zu erfahren.
Dann besteigen wir den Tunnel Mountain und haben ein
fantastisches Panorama. Die Kanadier fragen uns wieso wir Schweizer nach Kanada
kommen um Berge anzuschauen – wir hätten ja selbst welche. Doch so schön unsere
Berge auch sind, diese hier sind anders und auch sehr schön. Dann besuchen wir
die National Historic Site „Caves & Basin“. Hier entdeckten 1883 Arbeiter der Canada Pacific Railway eine heisse
Quelle in einer Höhle, und wollten diese kommerziell nutzen. Doch der damalige
Umweltminister gründete den ersten Nationalpark Kanadas zum Schutze der Quelle.
Yvonne auf der Natural Bridge, Banff NP |
Gefrorene Wasserfälle im Johnson Canyon, Bannf NP |
Bighornsheep, Banff NP |
Golden Ground Squirrel |
Panorama vom Tunnel Mt. |
Ursprung aller Nationalparks in Kanada, Banff Hot Spring |
Die weitere Fahrt durch Alberta ist geprägt von Prärie. Die
Tierwelt besteht ausser aus Nutztieren vorallem aus Vögeln und Erdmännchen. Als
wir auf einem verlassenen Campground nahe am Highway übernachten, sind überall
um uns herum Erdmännchen, ein schöner Ort trotz dem speziellen Ambiente.
Der nächste Tag führt uns nach Swift Current, eine lebendige
Prärie-Stadt. Doch da wir vor dem May-Long-Weekend da sind, ist praktisch alles
was es an Museen und Sehenswürdigkeiten gibt, noch zu. So verlassen wir die
Stadt und wollen zum nächsten Campground. Doch auch da macht uns der
Saisonbeginn einen Strich durch die Rechnung – zu. Also fahren wir weiter nach
Chaplin, ein kleines Dörfchen mit einer Tankstalle, 7 Strassen und einem
Camping. Doch auch der Platz ist zu. Als wir einen Anwohner fragen, wo wir mehr
Infos über den Camping bekommen, meint er nirgends. CommunityCampground, öffnet
erst im Sommer wenn die Touristen kommen. Aber hinter der Tankstelle ist ein
kleiner privat betriebener, schon länger geschlossener Campground, wir sollen
da mal fragen. Es gibt keinen Strom, kein WC, kein Wasser. Brauchen wir auch
nicht, haben wir alles selber. Aber wir dürfen gratis und legal dort stehen für
die Nacht. Ein etwas frustrierender und langweiliger Tag. Das schönste an dem Tag ist das sich
unzüchtig vergnügende Marienkäferpaar auf einem Stück Holz, welches ich
eigentlich zum Schnitzen nehmen wollte. Nach der unruhigen Nacht zwischen
Railway und Highway begeben wir uns in die nächste Stadt, Moose Jaw. Dort hat
Al Capone in den Untergrundtunnels Whisky gelagert zu Zeiten der Prohibition.
Ausser dem und einem gemütlichen Hallenbad hat der Ort sonst
nicht viel zu bieten. Flurin übt sich in Vor- und Rückwartssalti bei den
Sprungbrettern, während Yvonne sich dem heissen Whirlpool hingibt. Zur Übernachtung
lockt eine Weide, zu teilen mit zwei Kühen und drei Pferden. Schön ruhig und
wieder mal etwas Natur rundherum. Nun nähren wir uns Regina, Haupstadt
Saskatchewans. Da das Wetter sich Aprilhaft gibt, besuchen wir das Museum der
Royal Canadian Mounted Police und das royal Saskatchewan Museum. Das
RCMP-Center ist sehr infromativ und spannend, wir verbringen beinahe den ganzen
Nachmittag dort drin. Das Provinz-Motto „Living Skyes“ erleben wir dann am
Abend etwas ausserhalb der Stadt. Wenn die Sonne über der Prärie untergeht und
die wenigen Wolken in allen Farben bescheint, beginnt der Himmel zu leben. In
der Werbung haben wir gesehen, dass am Dienstag „Toonie-Tuesday“ ist, also Kino
für 2 $ pro Person. So sind wir nachmittags um 1 Uhr zusammen mit einer Horde
Kinder ins Kino um „Sing“ zu sehen. So war es denn auch ein lustiges Erlebnis,
und wann kommt man sonst schon für ca. 1.5 0CHF ins Kino? Nach dem Film
verlassen wir Regina und machen uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. Die
angepeilte Restarea ist jedoch mit einem Tor verschlossen. Wir weichen etwas
verstimmt auf den Campground vom Lionsclub aus. Als wir bereits bezahlt haben
und noch etwas die Sonne geniessen, fällt es uns wie Schuppen vor die Augen:
Wir hätten einfach vor dem Tor der Restarea parken sollen, dann könnten wir die
Feuerstelle und WC’s trotzdem benutzen. Tja, zu spät nachgedacht, aber
gespeichert für das nächste Mal.
Als wir am nächsten Tag zurück auf den Highway wollen, ist
die Schranke unten, der Güterzug rollt daher. Als wir die letzten 5 Waggons
abzählen wollen, wird der eh schon schleichende Zug langsamer und hält dann
ganz an. So stehen wir 20 min. am Bahnübergang, lesen in unseren Ebooks und
warten. Endlich wieder auf der Strasse, zieht es uns nach Yorkton. Da wollen
wir eigentlich Vögel beobachten und in einem hübschen Park campen, doch der
Pfad zur Vogelbeobachtung ist unauffindbar,
Campground keine Dusche wegen Umbau, so weichen wir wiedermal aus auf
den City-Campground. Der liegt jedoch unerwartet hübsch am Rand der Stadt neben
einem kleinen See. Bei einem Spaziergang rund um denselben philosophieren wir
über die vom Biber angenagten Bäume, als wir ein „Platsch“ hören und stehen
bleiben. Nach kurzer Zeit taucht der Biber wieder auf und zeigt sich uns aus
der Nähe. Wir dürfen ihn einige Minuten bewundern, bis er wegen einer uns
überfliegenden Krähe das Weite sucht.
Am Abend befüllen wir Ueli’s Wassersystem wieder
vollständig, da wir nun nicht mehr von Nachtfrost ausgehen. Dann endlich wieder
mal Znacht vom Feuer und eine ruhige Nacht.
Nach den jüngsten Enttäuschungen an Attraktionen und
Campground beschliessen wir, den Trans-Canada-Highway zu verlassen und doch den
nächsten Nationalpark anzusteuern. Dazu geht es hoch in den Norden Manitobas,
nach Dauphin. Für die Übernachtung und Nachmittagsgestaltung lockt der Rainbow
Beach Provincial Park. Doch auch der ist zu bis Mitte Mai, ebenfalls der
Citycampground. So fragen wir kurzerhand beim benachbarten Golfresort nach, ob
wir uns über Nacht auf deren Parkplatz stellen dürfen. Wir dürfen, und nehmen
zum Dank das Abendessen in dem angrenzenden Clubrestaurant ein. Wir lernen
immer mehr dazu, wie wir unsere Scheu etwas ablegen können und einfach mal
fragen. Nach dem Essen beobachten wir ein Schwalbenpaar beim Balzen und der
Paarung, ein eindrückliches, wenn auch brutal anmutendes Schauspiel. Zufrieden
doch noch einen angenehmen Platz gefunden zu haben, gehen wir ins Bett und
geniessen die kühle Nacht.
Von hier geht es endlich in den Riding Mountain National
Park. Ganzjährig offen, ebenso die Campgrounds, vorausgesetzt der Zugang ist
überhaupt möglich. Es liegen aber nur noch einzelne Fetzen Schnee in den
Schattentälern, ansonsten ein sonniger Tag mit ca. 22 °C. Wir campen beim Moon
Lake, und machen auch den Rundweg um den See. Wir finden ein Elchgeweih in
einem Bach, jedoch schon angeknabbert und dementsprechend miefig. Auch sehen
wir viele Elchspuren und Kothaufen. Als wir schon wieder in der Nähe des
Camping s sind, hören wir etwas im Busch. Dem Geräusch nach etwas grösseres als
die üblichen Streifenhörnchen oder Singvögel. Wir denken aufgrund der Spuren an
einen Elch, doch unser Hirn vergisst dabei die Spuren welche wir nicht ganz
sicher zwischen grossem Hund und ev. Bär zuordnen konnten genauso, wie die 3
Bärenhaufen unterwegs, einer frischer als der andere. Yvonne sieht die Schnauze
und dann die Augen, wie der Bär aus dem Gebüsch schielt, um zu sehen ob die
Luft frei ist. Nachdem endlich alle drei realisiert haben, wer wo steht, ziehen
wir uns langsam dem Weg folgend zurück, und der Bär verzieht sich ins Gebüsch.
Unsere erste Begegnung mit Meister Petz in Kanada. Wir machen einen leckeren
Znacht auf dem Feuer und für Yvonne eine heisse Bettflasche. Am nächsten Morgen
verlassen wir den Moon Lake, winken den einzigen Nachbarn auf dem Campground
zum Abschied und fahren zum Buffalo Enclosure, da wohnt eine Herde Bisons im
Nationalpark. Wir sehen ca. 7 Bisons und ein paar Hasen. Wir besuchen auch noch
das Dorf Wasagaming, das im südlichen Teil des Parks liegt. Dann fahren wir zu
einem Nachbardorf, wo der Campground anscheinend offen sein soll. Doch
Fehlanzeige, er ist zu. So beschliessen wir, zurück hoch zum Moon Lake zu
fahren, da war es so schön. Unterwegs genehmigen wir uns eine Dusche im
Hauptcampground von Wasagaming. Wir campen ja eh im Nationalpark, einfach nicht
auf dem Platz...
Beim Moon Lake angekommen fragt uns der Nachbar von gestern,
ob wir schon gegessen haben. Leider, oder zum Glück, nein. So werden wir
eingeladen zu Hamburger, Pommes und Dessert. Wir verbringen einen sehr gemütlichen
und schönen Abend mit unseren Nachbarn.
Sie waren Lehrer in Kanadas hohem Norden. Ab -50°C war Schulfrei, nur mal so
zum Vergleich. Um Mitternacht geht dem Feuer langsam die Puste aus, und wir
gehen glücklich ins Bett. Am nächsten Morgen nochmal winken, und ab in den
Süden. Ein paar Kilometer nach dem Moon Lake sitzt einfach ein Schwarzbär neben
der Strasse. Wir sind aufgeregt und halten an, um ihm zuzuschauen und Fotos zu
machen. Nach einer Weile kommen andere Autos, und es wird dem Bär zu bunt als
Attraktion zu dienen. Als er verschwindet, tun wir es ihm gleich.
Elchgeweih |
Auf der Jagd |
Bison im Riding Mt. NP |
Wasagaming am Clearlake |
Pileated Woodpecker |
Squirrel am Knabbern |
Unser erster Bär |
Nach einem gemütlichen Abend mit Everett checken wir noch
unsere Mails und ob die Postcard auch funktioniert. Am Dienstag ist wärmeres
Wetter vorhergesagt als Mittwoch, so tauschen wir die Tage in unserer Planung.
Denn in Narcisse, nur 100 km nördlich von Winnipeg, sammeln sich jährlich ca.
70'000 Schlangen um zusammen in Steinhöhlen zu überwintern. Jetzt Mitte Mai
wenn es wärmer wird, kriechen die alle wieder aus den Löchern, ein Schauspiel
sondergleichen, vorallem für Schlangenphobiker. Wir haben noch nie so viele
Schlangen gesehen, es ist fantastisch. Die eine lassen sich sogar aufheben und
streicheln, zwar nur weil es auf unseren Körpern wärmer ist als am Boden, aber
trotzdem sehr schön, mal eine Wilde Schlange selbst zu „fangen“ und zu halten.
Redsided Gartnersnake |
Yvonne mit yellowsided Gartnersnake |
Hunderte von Schlangen |
Zum Frühstück kriegen wir alte Croissants geschenkt und
verlassen dann Linda & Everett um doch noch die Royal Mint in Winnipeg
anzuschauen. Es ist interessant aus erster Hand zu erfahren, wie die
kanadischen Münzen hergestellt werden, und auch dabei zusehen zu können. Die
Royal Mint macht zur Zeit auch Münzrohlinge und/oder fertige Münzen für 80
andere Länder. Habe ich noch nie gehört, aber auch nie darüber nachgedacht, ob
jedes Land sein eigenes Geld macht oder eben nicht. Die Kanadier lieben das zelebrieren
jeglicher Jubiläen und Gedenktage, dementsprechend viele, sehr schöne
Sammelmünzen und verschiedene offizielle Münzsujets gibt es. Zum diesjährigen
150-Jahre-Kanada-Jubiläum haben sie sogar die weltweit erste im dunkeln
leuchtende Münze designt. Sie zeigt die Aurora Borealis auf dem 2$-Stück. Wir
sind Fan davon.
Beeindruckt, und natürlich um ein paar Souvenirs reicher
machen wir uns auf den Weg nach
Whitemouth. Ein kleines, verschlafenes Kaff, wo der lokale Lions Club den Park
und Camping verwaltet. Kostet eine selbst angesetzte Spende, und bietet
Duschen, WC, Feuerstelle und Gesellschaft des Erschaffers. Ursprünglich eine
sumpfige Wiese neben dem Highway am Dorfeingang, wurde daraus in unzähligen
Stunden und Spenden ein hübscher Park mit ein paar Campingplätzen gemacht. Das
komplette Duschgebäude wurde von einem Bekannten gespendet, und zwar vom
Abbruch eines anderen Campgrounds. Auf den LKW damit, und schon gibt es
Duschen! Wir machen einen Dorfrundgang und geniessen den lauen Abend.
Und schon geht es an die nächste Provinz. Wir überqueren
heute die Grenze Manitoba – Ontario. Nach der Prärie kommt das Land der tausend
Seen. In Kenora machen wir uns über Campgrounds schlau und schreiben spontan
noch einen Boondocker-Host in der Gegend an. Nach 10 Minuten ruft dieser an und
sagt er habe Platz für uns. So warten wir noch 1 h auf dem Visitorparkplatz bis
Jason uns abholt. Wir fahren ihm nach bis zu seinem Sommerhaus. Dieses steht
direkt am See mit eigenem Bootssteg.
So fuhr man früher auf dem See herum |
Ein aufregender, schöner und warmer Tag. Wenn wir nicht
aufpassen, holen wir uns bald den ersten Sonnenbrand. Am Samstag, Donna &
Grant schlafen etwas länger aus als wir, wollen wir uns dann bald auf den Weg machen.
Doch Donna macht Eggs Benedict, so bleiben wir bis um 3 Uhr auf ein spätes
Frühstück. Wir besuchen die beiden auf dem Rückweg sicher wieder, keine Frage.
Wir fahren nicht allzuweit bis nach Dryden, und sehen eine Schweizerflagge im
Wind wehen. Da müssen wir doch Halt machen und Hallo sagen. So übernachten wir
auf dem Campground der Schweizer Familie, und werden noch auf ein Bier
eingeladen. Nach dem Drink zeigt uns die Chefin noch einen Geheimtipp, nämlich
wo die Redpainted Turtle’s sich gerne sonnen. So beobachten wir diese noch beim
abendlichen aufwärmen, bevor wir unser Kochfeuer in Gang bringen für das
Geburtstagsfestmahl. Es gibt sogar 2 Kuchen, und Yvonne hat Freude an den
Geschenken.
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