Finde den Troopy |
Das Ausladen geht viel schneller, und wir steuern unseren
mit der Fähre mitgebuchten ersten Campingplatz in Kingscote an. Der erste
Eindruck von KI: Sehr grün, viele Schafe, Hügel und etwas windig. Erinnert
leicht an Island. Da wir 2 Wochen hier sein werden, planen wir am Abend etwas
die nächsten Tage, um nicht allzu viel im Dreieck zu fahren.
Als erster Ausflug steht der Wheatons Beach im Cape
Gantheaume Conservation Park auf unserer Karte. Doch die Strasse für die
kürzeste Route ist immer noch überflutet von den starken Stürmen vor ein paar
Wochen, so fahren wir einen Umweg und finden doch noch zu unserem Schlafplatz
am Meer.
Schlafplatz |
Gerade trocken gewordener Damm |
Dann das erste Highlight – Seal Bay – eine Wildlife
Sanctuary Zone, wo Menschen nur geführt durch Guides Zutritt haben, um eine
Population von Australien Sea Lions zu besuchen. Wir haben uns für die
verschiedenen kostenpflichtigen „Attraktionen“ von KI den Island Pass geholt,
damit haben wir 12 Monate lang soviel Zutritt wie wir möchten. Das nützen wir
auch gleich von Anfang an und entschliessen uns nach der ersten Seal-Tour, am
nächsten Tag zur 9 Uhr-Tour wieder hier zu sein. Wir sind die einzigen am
Morgen, und haben somit praktisch eine private Tour. Mit Bridgette, unserer
GuideIn, laufen wir zum Strand runter, da liegt schon ein Sea Lion mitten auf
dem Gehweg. Etwas weiter unten liegt eine Mutter mit ihrem Jungen AUF den
Büschen, sozusagen auf dem Sofa. Am Strand werden die Tiere langsam wach,
tollen herum, sonnen sich oder schlafen einfach weiter. Erwachsene Sea Lions
verbringen 3 Tage im Meer zum Fressen, dann 3 Tage an Land (immer am selben
Ort) zum erholen bzw. die kleinen zu Säugen. In der Seal Bay auf KI leben ca.
1000 Tiere, davon diese „Saison“ 221 Babys. Da Sea Lions 17 Monate trächtig
sind, und die kleinen dann 17 Monate gesäugt werden, haben sie nicht jedes Jahr
Junge, sondern jetzt diesen Winter, dann erst wieder im Sommer in einem Jahr.
Wir verbringen den ganzen Tag hier und sind fasziniert am zuschauen. Wir kommen
bestimmt noch mindestens für eine weitere Tour wieder.
kämpfende Männchen (Teenies) |
sehr schön posiert, danke |
Die Nacht verbringen wir in der Duck Lagoon, es hat viele
Vögel, ausser Enten J
Am Abend machen wir ein hübsches Lagerfeuer und geniessen den Moment.
Am Samstag, 29. Oktober 2016 findet die alljährliche
Kingscote Show statt. Es ist eine Mischung aus Olma, Stammermärt und Chilbi.
Dafür dass ganz KI nur ca. 4400 Einwohner hat, stellen doch recht viele
Teilnehmer irgend etwas aus an der Show. Es werden unglaublich viele
verschiedene Kategorien ausgestellt, bewertet und prämiert.
Ein kurzer Überblick:
Hundedressur, Voltagieren (Pferd), Federvieh,
Futtergetreide, Blumensträusse, Rosen,
frisch geschorene Merinowolle, Kinderzeichnungen, Fotografien, Kuchen,
Scones, Gemüse, Bier, Wein, Honig, Kunst (Skulpturen von Farmtieren),
Quilts....
Teilweise gibt es nur 3 Teilnehmer pro Kategorie, bei
anderen natürlich viel mehr.
Das Rahmenprogramm bilden Infostände der Regionalen Vereine
und Blauchlichtorganisationen, sowie Verpflegungsmöglichkeiten vom regionalen
Gastgewerbe und von Vereinen. Die Segler machen unmöglich leckere frische
Donuts, wir haben es trotzdem geschafft nur einen zu essen J
Auch das Wetter spielt mit, und der Tag ist ein schöner
Sommeranfang für die Einwohner und auch für uns. Am Abend in der Nähe, auf dem
Campground der Discovery Lagoon, windet es schon wieder mehr, und vor dem
Einschlafen entlädt sich mit prasselndem Regen ein Gewitter über uns. Zum Glück
haben wir ein richtiges Dach, nicht nur ein Zelt über dem Kopf.
Stimmung Discovery Lagoon vor dem Sturm |
Am Sonntag war ein etwas
regnerischer Tag, wir haben uns die verschiedenen Strände der NorthCoast
angeschaut und dann beim Regenschauer im Auto UNO gespielt und gelesen. Gegen
Abend haben wir dem Strand einen Besuch abgestattet. Der Wind hat kleine Steine
auf winzigen Sandsäulen zurückgelassen, manchmal nur auf einem Korn.
Die erste Wanderung haben wir
dann zu einem Wasserfall gemacht, den Waterfall Creek Hike. War kürzer und
weniger streng als angenommen, am Ende gab es wunderschöne kleine Regenbögen
unter dem Wasserfall, inmitten von wildem Wald. Doch was machen, wenn ein Baum
auf der Strasse liegt? Mit Troopy ganz einfach, drumherum fahren.
Dann sind wir zum Flinders Chase
National Park gefahren und haben unterwegs einen Deutschen Velofahrer
angetroffen. Im Flinders Chase den Platypus Waterholes Walk gemacht, jedoch hat
sich uns da kein Schnabeltier gezeigt. Am Abend dafür viele Wallabys und
Kangaroos, sowohl beim Woodland Walk als auch in der Snake Lagoon, wo wir auch
gecampt haben. KI hat seinem Namen alle Ehre gemacht.
Hmm, die Stürme sind noch nicht vorüber |
Kampf der Kangaroos |
Der Dienstag war ein
Sightseeingtag; wir haben die Remarkable Rocks, Cape du Couedic und den
Admirals Arch besucht. Am Abend haben wir nochmal unser bestes gegeben und sind
laut- und bewegungslos 1.5 h am Rand des Wassers gestanden, jedoch wollte sich
auch diesmal kein Platypus zeigen, oder wir haben es übersehen. Auf einer
späteren Wanderung haben wir jedoch erfahren, dass es sowohl um Melbourne als
auch in Tasmanien Populationen gibt, somit ist die Möglichkeit noch nicht die
letzte gewesen.
Fur Seal Baby |
Panorama Remarkable Rocks |
Am Mittwoch war ein besonderer
Tag. Zuerst eine hübsche Wanderung, wo wir wieder einmal einen Echidna gesehen
haben. Dann nach einem anstrengenden Tag haben wir nach 60 Tagen zum ersten Mal
wieder in einem echten Bett in einer Hütte geschlafen. Die Woodward Hut am Cape
Borda, direkt neben dem Leuchtturm und einmal mehr mit grasenden Kangaroos als
Nachbarn. Die Nacht in der Hütte war famos, auch wenn wir natürlich den Troopy nach
wie vor lieben. Zum Znacht konnten wir uns sogar Brötchen backen und einen
leckeren Kartoffel-Lauch-Gratin machen. Sooooo schlecht ist das Leben doch gar
nicht.
Im schönen Bett |
ehemals Dieseltank, jetzt "Hotel" |
Unser Nachbar |
Am Donnerstag den Ravine de
Casoars Hike und dann sind wir noch in die Kelly Hills Cave, eine coole Höhle
mit hübschen Stalagmiten und Stalaktiten. Zum Lunch gabs mal was exklusives,
Slow-Cooked-Springlambburger und Whiting-Burger.
Danach einen entspannten
Nachmittag auf dem Camping in Vivonne Bay, wo wir zum ersten Mal einen Koala am
Boden sahen. Derselbe Bär ist dann noch auf dem Baum herumgehüpft und hat
lautstark sein Brüllen/Bellen zum besten gegeben.
Kelly Hills Cave |
Goanna beim Zmittag ausgraben |
Freitags hat es uns nochmal zur
Seal Bay gezogen, weil es so schön war dort den Tieren zuzuschauen wie sie das
machen, was sie halt so machen. Danach sind wir in die Little Sahara, um mal
etwas in den Dünen herumzutolllen. Wenn das Meer und die grünen Wiesen und
Wälder so in Sichtweite sind, ist das ein ganz gutes Gefühl, im Sand zu sitzen.
Am Abend in Brown Beach haben wir dann herausgefunden, dass man für die
5-Minuten-Dusche anstatt 2 AUD auch ein 10 E-Cent-Stück einwerfen kann. So
haben wir das erste mal auf unserer Reise etwas gemogelt. Auf dem Camping haben
wir dann später 4 Deutsche frisch ab dem Abi getroffen, die ein Jahr in
Australien Work&Travel machen wollen. Sie waren mit dem geliehenen Auto
ihres Hostel-Besitzers unterwegs und hatten einen Selbstunfall auf einer
Gravelroad. Alle ohne Verletzungen davongekommen, Auto jedoch Totalschaden (was
bei einem Wert von 1500$ auch nicht schwer ist). Da waren wir wieder froh, sind
wir bis jetzt ohne Unfälle und nennenswerte Schäden davongekommen. Einzig ein
kleiner Steinschlag in der Windschutzscheibe, aber da unsere Versicherung eine
neue Scheibe spendieren wird, kein Problem.
Der Samstag stand im Zeichen der
Kulturhistorik, besser gesagt haben wir eine Führung beim Lighthouse Cape
Willoughby gemacht. Es war sehr interessant und auch lehrreich, wie die
Leuchttürme noch vor 50 Jahren funktioniert haben im Vergleich zu heute.
Googelt mal Mercurybath und Lighthouse.....Die grösste Linse war ca. 2 m hoch
und 4 Tonnen schwer. Damit diese sich möglichst wiederstandsfrei dreht, wurde
sie einfach in ein Quecksilberbad gestellt, schwupps, schweben die 4 Tonnen auf
1 Tonne Quecksilber und drehen sich praktisch von alleine.
Am Abend auf dem Camping dachten
wir zuerst, es habe sich ein Koala auf das WC verirrt, es waren jedoch eine
Opossummama mit drei kleinen, die da auf der Trennwand zwischen Herren und
Damen-WC genächtigt haben.
Panorama West - Ost vom Leuchtturm aus |
alte Linse, 4 Tonnen Glas und etwas Stahl |
Oppossums auf der WC-Trennwand |
Der zweite Markt in 2 Wochen war
nun der am Sonntag in Penneshaw. Viele lokale Leckereien, die wir jedoch viele
schon an der Produktionsstätte gesehen und/oder probiert haben. So hat sich
unser Einkauf auf Eier und Verpflegung an den Wurstständen beschränkt. Da wir
herausgefunden haben, dass wir erst am Mittwoch statt Dienstag auf die Fähre
müssen, sind wir nochmal in die schöne Duck Lagoon zum schlafen. Da haben wir
eine deutsche Familie, die in Affoltern am Albis lebt, angetroffen. Nach erster
Konversation auf Englisch habe ich die Kleidung meines Gegenübers studiert und
da ist mir der FC Affoltern a. Albis Pulli und die LAAX-Kappe aufgefallen J
Am Montag sind wir mit dem neu
gewonnen Tag nochmal runter in den Flinders Chase, ein paar kleine Hikes gemacht und Tiere beobachten, und eine dritte
Nacht in der Snake Lagoon. Der Dienstag war dann dem letzten Besuch in der Seal
Bay gewidmet, und am Nachmittag noch ein wenig Büro/Admin in der öffentlichen
Bibliothek von Kingscote.
Als es am Mittwoch auf die Fähre
ging, war ein wundervoller Aufenthalt von genau der richtigen Dauer für die
kleine Insel vorbei. Wir sind froh, haben wir die extra-Ausgaben gemacht und KI
besucht.
Jetzt wollen wir uns aufmachen
nach Adelaide, um mein defektes Handy hoffentlich wieder repariert abzuholen,
und Vorräte auffüllen, Administratives erledigen sowie bereits die nächsten
Ziele (Neuseeland/Kanada) anschauen bezüglich Flüge und Mobilität.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen