Donnerstag, 26. Januar 2017

Der kritische Blick zurück

Australien ist definitv anders als man es sich vorstellt wenn man in der Schweiz Prospekte durchblättert. Wir haben durchwegs nur positive Erlebnisse gehabt, die Aussies sind sehr offen und freundlich. Die Floskel anstatt „Grüezi“ ist „How are you?“, und wenn man darauf antwortet kommt man meist schnell in ein Gespräch. Wenn ein Auto/Fahrrad/Was auch immer am Strassenrand steht, wird kurz verlangsamt oder angehalten, um nach dem rechten zu schauen und Hilfe anzubieten. Wettertechnisch haben wir von schlaflosen Tropennächten (32°C) bis zu Schnee und kalten regnerischen Tagen alles erlebt, nicht zu vergessen die grosse Nord-Süd-Ausdehnung Australiens über ca. 3500 km.

An das Leben auf der Strasse in einem beengten Raum zu zweit haben wir uns relativ schnell gewöhnt und wir würden das nächste mal wieder dasselbe Fahrzeug kaufen. Aufgeben wollten wir bis jetzt noch nie, natürlich gab es den einen oder anderen Moment wo wir ein Tief hatten und nach Hause wollten. Zum Beispiel nach der wärmsten oder kältesten Nacht, oder nach dem ersten mal Skypen mit Freunden zuhause. Aber die schönen Erlebnisse und Abenteuer wiegen das wieder auf.

Was einem am Anfang niemand sagt ist, dass du etwa gleich viel tote Tiere (Roadkill) wie lebendige sehen wirst. Ein für uns Schweizer ungewohnt brutaler Anblick, aber auch daran gewöhnt man sich (leider) bald.

Durch die vielen Erfahrungen gewinnen wir einen neuen Blickwinkel auf verschiedene Dinge. Der Plan, „planlos“ unterwegs zu sein, war einfach die richtige Entscheidung. Wir haben ein paar mal abwägen müssen, „wollen wir uns dies jetzt leisten?“ oder „macht die Tour bei dem Wetter überhaupt Sinn?“, und haben dann jeweils auf unser Bauchgefühl gehört und die Fakten aussen vor gelassen. Und das Ergebnis waren durchwegs gute Entscheidungen mit Erlebnissen, die wir sonst wahrscheinlich nicht gehabt hätten.
Auch das persönliche Empfinden was wichtig ist sowie die Wertschätzung von für Schweizer meist als selbstverständlich angesehenen Dingen ändert sich stark.
Einmal pro Woche mit 10l aus der Solardusche zu duschen ist dann ein Luxus, und Wasser ab dem Hahn ist in Australien wie wenn wir aus dem Pool trinken würden.
Erst wenn man alle 3 Tage 10l Wasser für 5 Dollar kaufen muss, wird einem Ansatzweise bewusst, wie luxuriös und verschwenderisch wir in der Schweiz leben. Dafür verbrauchen die Aussies andere, Ihnen zu Verfügung stehende Ressourcen „hemmungslos“. Diesel/Benzin sind günstig, und die Entfernungen gross, so geht schon der eine oder andere Liter für einen Wochenendausflug drauf.

Zu unserem Erstaunen hat unser Budget ziemlich genau gepasst, und so dürfen wir noch viele weitere Erfahrungen in anderen Ländern sammeln.

Zahlen und Fakten zu unserem Australien-Roadtrip:


Zurückgelegte Distanz
≈27'000 km
Diesel getankt
≈2800 l
Platte Reifen
=0
Eigene Roadkills (exkl. Mücken usw.)
=0
Kleinere Verletzungen
=7
Verloren/Vergessen
=2 (Shampoo)
Ersetzte Elektronik
=2 (GoPro & Natel)
Bestes Brot
=türkische Bäckerei
Beste Wurst
=deutsche Metzgerei
Gefundene Opale
=2 schöne, 5 Splitter




Wer sich für die besuchten Orte, befahrenen Strecken und Übernachtungsplätze interessiert, klickt auf die jeweiligen Links, welche zu Google Mymaps führen.


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