Freitag, 24. November 2017

Abschied nach 10 Jahren, Trennung, das Ende der Welt?

Minneapolis hat sich in den 2 Wochen die wir da waren sehr verändert. Am ersten Tag im T-Shirt eine Velotour, am Ende Laub zusammenrechen bei Schnee und Minusgraden. Doch fangen wir vorne an: Yvonne hat Regula seit über 10 Jahren nicht gesehen, so war ein Besuch längst überfällig. Da wir ja auch wussten dass wir in der Nähe (Vancouver B.C.) unseren Kanadatrip beenden werden, war der Besuch hier von Anfang an eingeplant. Wir haben die Zeit mit unseren Freunden sehr genossen. In Minneapolis verbrachten wir Halloween in der First Avenue, sahen uns das Schauspiel von Barebones an, genossen ein leckeres Fondue aus Schweizer Käse und für einen Besuch bei Freunden von Regula & Marco haben wir erfolgreich einen Schlorzifladen gebacken. Was allerdings für einigen Aufwand bei der Beschaffung aller Zutaten sorgte. Die Zeit verging wie im Flug, wir fühlten uns sehr wohl in unserer WG. Was uns auch viel beschäftigte, war die Planung unserer weiteren Reise. Patagonien (Chile/Argentinien) war klar und auch schon teilweise gebucht. Doch beim Schlorzifladen essen setzte uns eine Freundin von Regula den Floh mit der Antarktis ins Ohr. Da wir schon früher viel von Arktis/Antarktis geträumt haben, waren unsere Ohren der perfekte Nährboden. Somit los an die Recherche. Nach einiger Zeit fanden wir ein gutes Reisebüro, welches sich auf Antarktisreisen spezialisiert hat. Um das Loch im Budget zu minimieren, entschieden wir uns für einen Lastminute-Deal. Der Haken daran: Die Deals werden erst ca. 10 Tage vor Beginn bekanntgegeben. Da wir aber sowieso nach Ushuaia wollten, machen wir uns einfach mal auf den Weg nach Chile und Argentinien, im "Wissen" das ein guter Deal auf uns wartet. Der Abschied naht, doch wir kommen wieder, keine Frage. Schliesslich wollen wir unsere Freunde nicht mehr so lange unbesucht lassen, aber auch einmal einen Minnesota-Winter erleben.



Sommerwetter in Minneapolis
Barebones Puppenspiel
Die Schöne und das Biest - Halloweenedition
Und schon ist's Winter in Minneapolis, Laub rechen ist angesagt

In der Heimatstadt der Peanuts, St. Paul
Wir nehmen Abschied von Minneapolis mit all seinen Freuden. Der Bus bringt uns nach Chicago.
Hier sind wir zwei kurze Tage, in welchen wir Deep-Dish-Pizza versuchen, das Cloud-Gate besuchen und einen Abend in einer coolen Blues-Bar verbringen. Natürlich darf auch ein Besuch im Lincoln-Zoo und Navy-Pier nicht fehlen, somit haben wir die meisten Touristensachen abgehakt. Persönliches Highlight war jedoch der Besuch der Feuerwache 51, wer Chicago Fire kennt, weiss wieso.
Nach Chicago heisst es wieder hallo Bus, diesmal für 20h bis nach NYC.

Spiegelspiele im Cloudgate 
The Cloudgate in Chicago 
Chicago by Night
Nach einer unangenehmen Nacht im Bus sind wir angekommen in der Stadt die niemals schläft.
Die folgenden 4 Nächte verbringen wir auf Staten Island in einem hübschen alten Haus. Es tut gut, jeden Abend während der Überfahrt mit der Fähre bewusst Abstand von dem Grossstadttrubel zu nehmen. Doch auch Downtown Manhattan ist interessant. Wir finden alte Comics auf einem Flohmarkt, schreiten entlang der alten Frachtroute im Highline-Park und geben beinahe jeder kulinarischen Versuchung der Stadt nach. So geniessen wir unsere Zeit in NYC, sind aber auch froh als es weitergeht. Denn während dem zweiten Abend auf Staten Island kam die lang ersehnte Nachricht, es sind noch 2 Plätze frei auf einem Antarktis-Cruise. Somit schnell alles in die Wege geleitet, das letzte Münzgeld zusammengesucht und unser Budget unangenehm strapaziert, doch was soll's wir leben nur einmal (vermutlich). Nach ein paar Tagen ist es offiziell, wir reisen in die Antarktis! 
Doch zuerst steht uns die Reise mit der Fähre und U-Bahn zum JFK bevor. Nicht mal so schlimm wie befürchtet, sind wir rechtzeitig am Flughafen, und auch LATAM überrascht uns mit einem leckeren InFlight Abendessen und einer super Filmauswahl. So kommen wir relativ angenehm in Santiago de Chile an, von 2°C zu 28°C.

Best Friend found in NYC
Meiner war leider zu gross für's Gepäck

Manhattan by Night
Wir tauschen unsere warmen Kleider gegen die kurzen Hosen und bereuen es ein wenig, dass wir nach Kanada unsere Flipflops weggeworfen haben. Doch ansonsten ist Santiago im Frühling sehr angenehm und alles blüht. Wir machen zwei geführte Stadtrundgänge und erkunden das Zentrum sowie einen Park auf einem Hügel selbst etwas. Nebenbei planen wir unseren Aufenthalt in Südamerika noch etwas genauer, damit wir möglichst alles erleben können was auf der Wunschliste steht. Wir ernähren uns hauptsächlich von Empanadas, denn die sind überall zu haben, gut, günstig und in einer grossen Vielfalt an Füllungen zu haben. Nach den paar Tagen in der Hauptstadt fliegen wir in den Süden nach Punta Arenas. Da stoppen wir jedoch nur für die Nacht, um am nächsten Morgen den Bus nach Ushuaia zu erwischen. Die 11h durch Feuerland ans Ende der Welt sind nicht mal soo anstrengend. Auch das passieren der Grenze Chile - Argentinien geht mit 40 Minuten relativ zügig. So sind wir am Tag 7 in Südamerika bereits im tiefen Süden angelangt. Ushuaia zeigt sich am Ankunftsabend von seiner kalten Schulter, mit Regen und Hagel, da muten die blühenden Pflanzen überall beinahe surreal an. Doch der nächste Tag ist sonnig und wir treffen Sarah vom Reisebüro zu um letzte Informationen zum Einschiffen und der Tour selbst auszutauschen.
Die nächsten 3 Wochen werden wir (wieder einmal) weg von der Zivilsation sein, und eintauchen in eine noch unbekannte Welt. Dazu trennen Yvonne und ich uns endgültig, auch wenn nur nachts. Der Deal war nur noch verfügbar um bereits gebuchte 3er-Kabinen aufzufüllen, natürlich getrennt nach Geschlecht. Doch nach 24/7 für die letzten 450 Tage werden wir auch das schaffen. Wir sind aufgeregt und freuen uns!

Wir wünschen allen bereits jetzt eine schöne Adventszeit und melden uns gegen Weihnachten wieder.
PS: Danke Regula & Marco für die Adventskalender, die werden dann in der Kabine aufgehängt.

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